„Die Büchse der Pandora geöffnet“: Russen gelingt offenbar wichtiger Durchbruch

27. April 2024
„Die Büchse der Pandora geöffnet“: Russen gelingt offenbar wichtiger Durchbruch
International
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Foto: Symbolbild

Kiew. An der Front in der Ostukraine kommen die Dinge in Bewegung. Auch westliche Experten, die der russischen Seite nicht nahestehen, sehen eine gefährliche Entwicklung für Kiew. Westlich von Awdijiwka, nördlich von Berdychi, ist es den russischen Verbänden demnach in den letzten knapp 14 Tagen gelungen, fast zehn Kilometer vorzustoßen und dabei bereits Teile der zweiten Verteidigungslinie der Ukraine zu durchbrechen. Von Bedeutung wäre dieser Erfolg auch deshalb, weil die zuletzt von den Russen eingenommene Ortschaft Otscheretyne auf einer Höhe angesiedelt ist.

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Der österreichische Militärexperte Oberst Markus Reisner analysierte auf n-tv: „Auf dieser Kuppe bewegen sich die Russen jetzt, beherrschen von dort aus das umliegende Gelände und können die darunter liegenden Stellungen der Ukrainer in drei Himmelsrichtungen bekämpfen. Im Militär nennt man derartige Geländeabschnitte das ´entscheidendes Gelände´. Diese Orte eignen sich, um von hier aus Operationen weiter voranzutreiben.“

Auf ukrainischer Seite wird kein Hehl daraus gemacht, daß die Verteidiger ihre Stellungen offenbar ohne weitere Gegenwehr verlassen haben. Der Kommandeur der 47. Mechanisierten Brigade, Mykola Melnyk, macht auf Facebook aus seiner Enttäuschung kein Geheimnis und schreibt: „Der drastische Vormarsch der Russen wurde dadurch möglich, daß bestimmte Einheiten einfach aus ihren Stellungen abhauten.“ Auch auf dem dem ukrainischen Militär nahestehenden Telegram-Kanal „Deepstaate“ gibt es klare Schuldzuweisungen: „Die Führung der 115. Brigade ist für den Zusammenbruch der Verteidigung im gesamten Gebiet verantwortlich.“ Und: „Die Büchse der Pandora ist geöffnet.“

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Der letzteren Einschätzung schließt sich auch Oberst Reisner an: „Die Russen haben begonnen, den Einbruch Richtung Norden und Süden auszuweiten. Wenn das nicht gestoppt wird, bekommen sie faktisch einen Bereitstellungsraum für weitere Angriffe. Sie könnten dann die zweite Verteidigungslinie durchbrechen und zu den nächsten wichtigen Geländepunkten, Ortschaften, Drehkreuzen vorstoßen. Das macht die Situation so gefährlich.“ Und weiter: „Wenn es die Russen schaffen, die Verzögerungsstellungen der Ukrainer zu passieren, könnten sie in der zweiten Verteidigungslinie einen Fuß in die Tür bekommen, sie möglicherweise sogar durchschreiten und die zweite Linie damit unbrauchbar machen.“ (he)

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