Plötzlich wieder gefragt: Reservisten sollen Bundeswehr-Lücken auffüllen

12. April 2024
Plötzlich wieder gefragt: Reservisten sollen Bundeswehr-Lücken auffüllen
National
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Foto: Symbolbild

Berlin. Die von der NATO provozierte neue Blockkonfrontation macht vieles wieder möglich, weas jahrzehntelang undenkbar war. Weil die Bundeswehr unter akuter Personalnot leidet, sollen jetzt die Reservisten wieder verstärkt in die Planungen des Bundesverteidigungsministeriums einbezogen werden.

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Einen diesbezüglichen Vorstoß machte jetzt der Vorsitzende des Reservistenverbandes, Patrick Sensburg: „Im Verteidigungsfall brauchen wir die Reservisten für die Sicherung des eigenen Landes und der Infrastruktur, für die logistische Unterstützung der Partnernationen in Deutschland und nicht zuletzt für den Feldersatz der kämpfenden Truppe an der Front“, ließ Sensburg die „Bild“-Zeitung wissen. Wenn Deutschland angegriffen werde und sich im Kriegszustand befinde, „werden wir über eine zweite und dritte Verteidigungswelle nachdenken müssen“, orakelt Sensburg, der auch Oberst der Reserve ist. „Diese werden in erster Linie aus Reservisten bestehen.“

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Um Deutschland im Ernstfall verteidigen zu können, benötige man 800.000 Soldaten, rechnet Sensburg vor. Es gebe rund 900.000 ehemalige Soldaten beziehungsweise Wehrpflichtige, die den Status „Reservist“ hätten und unter 65 Jahre alt seien, sagte Sensburg weiter. „Bei ihnen sollten wir sehr zügig den Gesundheitsstatus und die Verfügbarkeit erfassen, um sie im Heimatschutz und der Landes- und Bündnisverteidigung einzuplanen und sie auch Schritt für Schritt wieder üben zu lassen.“ Zunächst solle die Bundeswehr die Zahl von derzeit 34.000 jährlich zu Wehrübungen herangezogenen Reservisten auf 50.000 erhöhen.

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Die Bundeswehr hat massive Probleme, genügend Soldaten zu finden. Ihre Personalstärke ist trotz aller Anstrengungen zum Ende des vergangenen Jahres auf 181.500 Männer und Frauen gesunken. Erklärtes Ziel ist es, daß die Bundeswehr bis 2031 wieder auf 203.000 Soldaten anwächst. (he)

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3 Kommentare

  1. Scripted Reality sagt:

    Das letzte Aufgebot, dazu noch ohne Ideale.
    Dürfen die dann überhaupt legal Waffen tragen?
    Momentan tun dies anscheinend illegal nur „Hochzeitsgesellschaften“.

  2. Bernd Sydow sagt:

    In Zeiten des Kalten Krieges gehörte die DDR zum sowjetisch beherrschten Warschauer Pakt. In der DDR waren auch Sowjettruppen stationiert, die damit quasi an der innerdeutschen Grenze standen. Ein Angriff auf das Territorium der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Westberlin wäre – rein militärtechnisch betrachtet – zu Lande und aus der Luft durchaus möglich gewesen. Daß das nicht geschah, dafür sorgte unsere Schutzmacht USA mit der Warnung gen Osten, als Gegenschlag auch Atomwaffen gegen russische Städte einzusetzen.

    Und heute? Obwohl Putin mehrfach glaubhaft versichert hat, daß er nicht die Absicht habe, ein NATO-Land anzugreifen (die Ukraine ist kein NATO-Land) – was die große Mehrheit der westlichen Militärexperten für glaubwürdig erachtet -, wird in manchen europäischen NATO-Staaten (auch Deutschland) kräftig mit dem Säbel gerasselt.
    Jetzt hat der Vorsitzende des Reservistenverbandes, Patrick Sensburg, allen Ernstes vorgeschlagen, für den eventuellen Fall eines russischen Angriffs (ein echtes Hirngespinnst!) die Reservisten in Deutschland zu reaktivieren. Diese seine Schnapsidee erinnert mich irgendwie an den aus alten Männern bestehenden deutschen Volkssturm zum Ende des Krieges in Deutschland.

    Deshalb nochmal zum Mitschreiben:

    Der beste Schutz Deutschlands und seiner Bürger sind diplomatisch normale, gute Beziehungen zur Russischen Föderation!

  3. michi sagt:

    Wie sang Reinhardt Mey:“ Nein meine Söhne geb ich nicht!“ Und mich bekommt ihr schon garnicht! Ich wäre dafür das die, welche diese Deutschlandfeindliche Politik vertreten zuerst als Prellmauer an die Front dürfen. Statt als Erste mit ihren Familien am Bombensicheren „Elite“-Bunker zu drängeln.

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