Berlin. An der am Donnerstag von Verteidigungsminister Pistorius (SPD) vorgestellten Strukturreform der Bundeswehr regt sich erste Kritik. Sie kommt vom früheren Inspekteur des Heeres, General a.D. Bruno Kasdorf. „Mit den jetzt vorgestellten Plänen hat Bundesminister Pistorius eine große Chance zum Herstellen der Kriegstüchtigkeit der Bundeswehr vertan“, sagte Kasdorf unter Bezugnahme auf das erklärte Ziel des Ministers, Deutschland insgesamt, vor allem aber die Bundeswehr „kriegstüchtig“ zu machen.
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Deutschland brauche ein kriegstaugliches Heer mit eingespielten und kampfkräftigen Großverbänden, sagte Kasdorf. Die dafür erforderlichen Führungs-, Logistik- und Sanitätskräfte würden künftig aber in einem Unterstützungskommando gebündelt, statt mit den Kampftruppen zu autark handlungsfähigen Großverbänden zusammengefaßt zu werden. Es sei „nicht erkennbar, wie die Landstreitkräfte, denen diese Kräfte organisch fehlen, dadurch kriegstüchtiger werden“, kritisierte der General. Die Streitkräfte blieben auch mit dem neuen Konzept zersplittert.
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Darüber hinaus bemängelte Kasdorf, Pistorius´ Konzept lasse wesentliche Zukunftsfragen unbeantwortet. „Es gibt keine Aussage zu einer Dienstpflicht, keine Antwort auf Mobilisierungsherausforderungen, keine Berücksichtigung der Ukraine-Erfahrungen, keine Aussage dazu, wie die Brigade für Litauen strukturell finanziert wird. Das Fazit kann nur lauten: viel zu kurz gesprungen. Die Pläne sind mutlos.“
Ähnliche Kritik hatte gleich nach Bekanntwerden der Reformpläne auch der Militärhistoriker Sönke Neitzel in einem „Focus“-Gastbeitrag formuliert. (he)
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Die Kritik vom früheren Inspekteur des Heeres, General a.D. Bruno Kasdorf, an Pistorius‘ Bundeswehrreform weist deutliche Parallelen zu einem Beitrag des Militärhistorikers Sönke Neitzel im Magazin Focus auf. Neitzel ist derzeit der einzige Professor für Militärgeschichte in Deutschland und lehrt an der Universität Potsdam.
Ebenso in Potsdam befindet sich das Grab des Preußenkönigs Friedrich dem Großen. Als Napoleon Bonaparte als siegreicher Feldherr durch das Brandenburger Tor geritten war, sagte er zu seinen Offizieren: „Wenn Friedrich (er meinte Friedrich den Großen) noch leben würde, stünde ich jetzt nicht hier“.