Belgrad. Ein Vierteljahrhundert nach dem NATO-Überfall auf Jugoslawien sind die Narben des Krieges dort noch immer nicht verheilt. Die serbische Gesundheitsministerin Danica Grujičić rief die Verantwortung der NATO jetzt erneut in Erinnerung und fordert in diesem Zusammenhang eine Entschädigung vom westlichen Militärbündnis.
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Die NATO solle Serbien für die Bombardierung Jugoslawiens im Jahr 1999 mit 500 Milliarden Euro entschädigen, gab die Ministerin in einem Interview der russischen Agentur „Iswestija“ zu Protokoll. Nach Angaben ihres Ministeriums ist die Zahl der Krebspatienten aufgrund des Einsatzes von Granaten mit abgereichertem Uran durch die NATO in Serbien von 19.000 im Jahr 1999 auf 40.000 im Jahr 2021 gestiegen. Vor allem in den ersten zehn Jahren nach der Bombardierung habe die Erkrankung den Tod von 10.000 bis 18.000 Menschen verursacht, sagte Grujičić.
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Die männliche Unfruchtbarkeit habe um das Zwei- bis Dreifache zugenommen, Autoimmunkrankheiten sind häufiger geworden, bei Neugeborenen werden genetische und geistige Anomalien beobachtet, und viele junge Paare könnten auf normale Weise keine Kinder bekommen, berichtete die Ministerin. (mü)
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Der Balkan – der weiche Unterleib Europas. ps Zwei Kriege vor dem 1. Weltkrieg,
dann der 2. Weltkrieg, 1991 der Zerfall Jugoslawiens und 1999 dieser Angriffskrieg,
der schnell vergessen worden ist. Andere Kriege sind „wichtiger“.
Es ist schon erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit dieser Angriffskrieg gegen Jugoslawien in den Medien vergessen wird, um behaupten zu können, der jetzige Krieg in der Ukraine sei der erste auf dem europäischen Boden seit dem 2.Weltkrieg! Gelegentlich wird gar der Krieg zur Zerschlagung Jugoslawiens als eine „humanitäre Intervention“ bezeichnet. Eine der eifrigsten Befürworter dieses Krieges waren übrigens die Grünen!