Kiel. Der Krieg in der Ukraine ist ein gigantisches Milliardengrab. Nicht nur für die unmittelbar am Krieg beteiligten Länder, sondern auch für zahlreiche andere Länder, die eine der beiden Seiten unterstützen. Am Kieler Institut für Weltwirtschaft wollte man es genauer wissen.
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Ökonomen des Instituts erstellten einen Price of War Calculator – zu deutsch etwa: Kriegskostenrechner – und fütterten ihn mit Daten aus mehr als 150 Kriegen seit 1870. Das Rechenprogramm kann anhand dieser Daten die finanziellen und ökonomischen Kosten von Kriegen auch für andere Länder als die direkt beteiligten errechnen.
Von besonderem Interesse waren für die Forscher natürlich die Auswirkungen des derzeitigen Ukrainekrieges. Der Price of War Calculator errechnete hierzu: während die Ukraine bis zum Jahr 2026 schätzungsweise rund 120 Milliarden US-Dollar Wirtschaftsleistung verlieren wird und ihr Kapitalstock um mehr als 950 Milliarden Dollar sinkt – damit sind Schäden an volkswirtschaftlichen Sachwerten wie Maschinen oder Gebäuden gemeint –, werden nicht direkt am Krieg beteiligte Drittländer einen BIP-Verlust von etwa 250 Milliarden Dollar verzeichnen. Darunter entfallen allein 70 Milliarden auf die EU und davon bis zu 20 Milliarden auf Deutschland.
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Jonathan Federle, Forscher am Kieler Institut und Autor der Untersuchung, erläutert dazu: „Die von uns berechneten Übertragungseffekte auf andere Länder berücksichtigen vor allem die durch geografische Nähe bedingten Handelsverflechtungen und die Größe der jeweiligen Volkswirtschaft, in der ein Krieg ausbricht.“
Vor allem für die Nachbarländer der vom Krieg heimgesuchten Ukraine dürften sich demnach noch auf Jahre hinaus negative Folgen ergeben: das reale BIP fällt dort laut IfW nach fünf Jahren durchschnittlich um zehn Prozent, die Inflation steigt im selben Zeitraum um fünf Prozent. Gleichzeitig gebe es für weiter entfernte Länder – beispielsweise Staaten in Nord- und Südamerika oder Ostasien – positive Auswirkungen.
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Nicht in die Studie eingeflossen allerdings ist der Umstand, daß vor allem die USA seit langem an der gezielten Schädigung der europäischen, vor allem der deutschen Konkurrenz interessiert sind. Allein die durch die US-Politik bewirkten Sanktionsmaßnahmen des Westens und der Abbruch der Handelsbeziehungen zu Rußland kosteten die europäischen Volkswirtschaften viele Milliarden Euro. Das „Wall Street Journal“ rechnete außerdem jüngst vor, daß die US-Rüstungsindustrie infolge des Ukrainekrieges in den letzten zwei Jahren um 17,5 Prozent gewachsen ist. Und: von den 60,7 Milliarden Dollar, die zuletzt für die Ukraine vorgesehen waren, fließen 64 Prozent wieder an die amerikanische Rüstungsindustrie zurück. (he)
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Die Ukraine kann fallen, die europäischen Länder können dabei eben auch wirtschaftlich ausgepresst werden bis zur Verarmung weiter Teile der Bevölkerung. Die lachenden Dritten sind die USA mitsamt ihren gut bezahlten Transatlantikern. Soviel zu unseren werten „Freunden“ und „Demokraten“ hierzulande. Nur keine Illusionen.
Der Krieg in der Ukraine ist ein gigantisches Milliardengrab (Artikel, erster Absatz). Anders formuliert: Die Ausgaben für deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine sind längst ein Faß ohne Boden!