Erdogan polarisiert: Israel sei ein Terrorstaat und für Völkermord verantwortlich

International

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Ankara. Im Vorfeld seines für Freitag vorgesehenen Berlin-Besuches hat sich der türkische Präsident Erdogan erneut als Freund deutlicher Worte zu erkennen gegeben und im aktuellen Gaza-Konflikt klar Stellung bezogen – aber nicht so, wie es seine NATO-Partner gerne hätten.

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Im türkischen Parlament bezeichnete Erdogan, der erst im Frühjahr mit klarer Mehrheit zum türkischen Regierungschef wiedergewählt wurde, Israel als einen Terrorstaat und machte es verantwortlich für Völkermord im Gazastreifen. Israel verstoße im Gazastreifen gegen das Völkerrecht, sagte er und bekräftigte, die radikal-islamische Hamas sei keine Terror-Organisation. Sie sei eine politische Partei, die von Palästinensern gewählt worden sei.

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Tatsächlich wurde die Hamas, die mit den Al-Kassam-Brigaden über einen bewaffneten Arm verfügt, 2006 bei der palästinensischen Parlamentswahl im Gazastreifen stärkste Partei.

Erdogan hatte die Hamas bereits zuvor als Befreiungsorganisation bezeichnet und damit im Westen empörte Kritik ausgelöst. Auch stuft die Türkei die Hamas – anders als zum Beispiel die USA, Israel und Deutschland – nicht als Terrororganisation ein.

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In seiner Rede im Parlament forderte Erdogan zudem den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu auf, öffentlich zu machen, ob Israel Atombomben besitzt oder nicht. Seiner Ansicht nach sei es klar, daß Israel solche Waffen habe (was auch unter Experten unbestritten ist). Hintergrund ist die Äußerung des israelischen Ex-Kulturministers Amichai Elijahu, der kürzlich in einem Interview sagte, der Abwurf einer Atombombe auf den Gazastreifen und die Tötung aller Menschen dort sei „eine Option“, mit der Bedrohung durch die Hamas umzugehen. Elijahu war daraufhin suspendiert worden. (mü)

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