Aufschrei der Transatlantiker: Deutsche Staatsfirma handelt mit russischem LNG-Gas

2. Oktober 2023
Aufschrei der Transatlantiker: Deutsche Staatsfirma handelt mit russischem LNG-Gas
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. Die deutsche Energiepolitik ist ein einziges Eingeständnis des Scheiterns. Erst recht seit Beginn des Krieges in der Ukraine, denn als Reaktion auf diesen kappte die Bundesregierung die Energielieferungen aus Rußland – und blamiert sich damit ein ums andere Mal. Entweder, weil sie damit nur der deutschen Wirtschaft schadet – oder weil sie bei ihren Rußland-Sanktionen inkonsequent ist.

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Jetzt der jüngste Fall: eigentlich will Berlin kein russisches Gas mehr. Aber ausgerechnet ein staatliches Unternehmen hat nun den Handel mit russischem LNG-Gas wieder aufgenommen. Die Securing Energy for Europe GmbH (SEFE), ein ehemaliges Tochterunternehmen des russischen Gasriesen Gazprom PJSC, will Anfang kommenden Monats russisches LNG aus der Yamal-Pipeline in Sibirien laden. Die Bundesregierung hatte die SEFE letztes Jahr verstaatlicht.

Eigentlich besteht kein Grund zur Aufregung, denn die Fracht ist für Indien bestimmt. Doch aus den USA kommt Kritik – Deutschland habe fest zugesagt, wegen des Ukraine-Krieges kein russisches Gas mehr zu handeln, schreibt der Wirtschaftsnachrichtendienst „Bloomberg“.

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SEFE soll die russische Fracht am 1. Oktober in Belgien übernehmen und später im Monat nach Indien liefern. „Deutsche Häfen sind an diesem Prozeß nicht beteiligt, ebenso wenig wie europäische oder deutsche Gasnetze“, sagte ein Unternehmenssprecher.

Dennoch sind alle transatlantischen Wachhunde, für die jede Form der deutsch-russischen Kooperation ein Alptraum ist, alarmiert. Philipp Steinberg, ein hochrangiger Beamter in Habecks grünem Wirtschaftsministerium, verlangte, daß SEFE seine Vereinbarung zur Lieferung von LNG aus Rußland auflöst. Andernfalls würden die Kontroversen über die Verbindungen des Unternehmens zunehmen. Der Vertrag müsse „so schnell wie möglich beendet werden“, fordert Steinberg. (se)

Bildquelle: Wikimedia/Jan Arrhénborg/AGA/CC BY-SA 3.0

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2 Kommentare

  1. Peter Lüdin sagt:

    Im Kreml hat man inzwischen gemerkt, dass man die wahre Situation des Krieges nicht mehr schönreden kann. Im russichen Staats-TV redet man schon vom schlecht laufenden Krieg, V. Putins Irrtum, zerstörten Städten, humanitärer Katastrophe etc. Allerdings nur um direkt im Anschluss damit weiteren Krieg mit noch mehr Mobilisierten zu rechtfertigen.
    Logik ist da nicht vorhanden. So etwas kann man nur manipulierten Menschen andrehen. Warum auch soll man sich noch in einen falschen Krieg schicken lassen.
    V. Putin ist aber durchaus zuzutrauen, Russland für die Steinzeit klarzumachen.

  2. Gelbspötter sagt:

    Und vermutlich kauft man dann das exportierte Gas dann mit sattem Aufschlag und über andere Kanäle wieder zurück – und macht dem Dummmichel weis, daß die Versorgungssicherheit für Deutschland ja bestens sei. Aber: Wenn aber dann der Strom, der ja auch im Ausland eingekauft wird, ausfällt, nützt alles teuer eingekaufte Gas auch nichts: Pelzmäntel, die als geächtet ausrangiert wurden, aber noch hinten im Schrank versteckt sind, könnten dann Gold wert sein.

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