Niamey/Paris. Vor einem Monat putschte in Niger die Armee gegen den pro-westlichen, aber in der Bevölkerung unbeliebten Präsidenten Bazoum. Eine der ersten Maßnahmen der neuen Militärregierung war es, die Stationierungsverträge mit Frankreich aufzukündigen – im Land befinden sich zwischen 1500 und 2000 französische Soldaten. Gegen ihre Anwesenheit wurde in den letzten Wochen wiederholt demonstriert.
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Mit gutem Grund – Frankreich will die neue Militärregierung nicht anerkennen und trommelt im Rahmen der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) für eine Militärintervention in Niger. Paris hat bereits zugesagt, eine solche Intervention auch selbst unterstützen zu wollen. Die Regierung in Niamey betrachtet das französische Militär deshalb als Risiko für die nationale Sicherheit.
Am Freitag dann die nächste Eskalationsstufe: dem französischen, amerikanischen und deutschen (!) Botschafter wurde ein Ultimatum gestellt, innerhalb von 48 Stunden das Land zu verlassen – wegen „Handlungen, die gegen die Interessen Nigers gerichtet sind“, wie es im offiziellen Bescheid der Militärregierung heißt. Paris wies die Forderung zurück und erklärte, „Putschisten“ hätten keine Befugnis dazu.
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Hierauf versammelten sich am Samstag rund 20.000 Demonstranten zur Unterstützung der Putschregierung unter General Omar Tchiani in einem Stadion in der Hauptstadt Niamey und drohten, die französische Botschaft und auch gleich eine der Militärbasen der Franzosen zu stürmen. Die Situation bleibt angespannt. (mü)
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Was wir seit einiger Zeit in Westafrika – in Mali, Burkina Faso und Niger – erleben, ist ein Erwachen des nationalen Bewußtseins. Die dortigen Völker haben erkannt, daß den Besatzern – vor allem den französischen – der Erhalt ihrer kulturellen Identität praktisch nichts bedeutet.
Das verwundert nicht, denn der Erhalt der Identität der eigenen Völker hat bei den Regierenden in der Europäischen Union (siehe Identitätsverlust durch Massenzuwanderung aus fremden Kulturen) generell nur einen geringen Stellenwert. Da ist es nur folgerichtig, daß die Militärregierung in Niger die westlichen Botschafter – den französischen, den US-amerikanischen und den deutschen – ausweist. Jedenfalls hat die neue Regierung in Niger das nigerische Volk voll und ganz auf ihrer Seite.
Wie wird es in diesen drei westafrikanischen Ländern denn nun weitergehen? Nun, ich halte es für nicht unwahrscheinlich, daß Rußland die durch den Abzug der Franzosen aus Niger – der über kurz oder lang kommen wird – entstandene Lücke, und ebenso jene durch den Abzug der Deutschen aus Mali (habe gehört, die Russen sind schon da) ausfüllen wird. Das wäre freilich ideal! Denn in Rußland haben Volk und Vaterland einen hohen Stellenwert, und Rußland ist – im Gegensatz zu Frankreich und Deutschland – frei von Dekadenz und Überfremdung!
Nachtrag:
Was hat die Bundeswehr in Mali eigentlich die ganze Zeit gemacht? Bei der Bevölkerung beliebt gemacht hat sie sich offenkundig nicht, sonst hätte Malis Regierungschef sie wohl kaum zum Verlassen des Landes aufgefordert.
Nach den Äußerungen und Einmischung unserer Kolonialministerin ist es doch verständlich, daß auch der deutsche Botschafter das Land verlassen soll.
Im Übrigen sind Militärputsche in Afrika ja nichts Besonderes.