Winnipeg/Niamey. Eine neue Sicht auf den aktuellen Niger-Konflikt bringt der kanadische Publizist und Ökonomieprofessor Michel Chossudovsky ins Spiel. In einem Beitrag für das von ihm ins Leben gerufene unabhängige Portal „Global Research“ warnt Chossudovsky vor dem Irrtum, bei den Putschisten, die vor wenigen Wochen den von der EU unterstützten amtierenden Präsidenten Bazoum stürzten, handle sich um eine „antiimperialistische Volksbewegung“. Vielmehr würden die neuen Machthaber dezent von den USA unterstützt, um die französische Position in Niger zu untergraben.
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Chossudovsky untermauert seine Beobachtung mit dem Hinweis, daß wichtige Mitglieder des von der Putschregierung etablierten Nationalen Rates für den Schutz des Vaterlandes (CNSP) in den USA ausgebildet worden seien, darunter auch der derzeitige provisorische Staatschef General Abdourahamane Tiani und Brigadegeneral Moussa Salaou Barmou. Barmou hat laut der US-Vizeaußenministerin Victoria Nuland sogar „während vieler, vieler Jahre sehr eng mit US-Spezialeinheiten zusammengearbeitet“.
Chossudovsky macht auf Parallelen zu ähnlich gelagerten Vergleichsfällen aufmerksam, etwa zur Protestbewegung in Ägypten 2013. Auch dort hatten führende Militärs mit Verbindungen zu den USA die Macht ergriffen und den Anschein erweckt, sie unterstützten die Volksbewegungen.
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Das strategische Ziel der USA ist laut dem kanadischen Ökonomen die Beseitigung des französischen Einflusses in Afrika, der durch eine verstärkte amerikanische Präsenz ersetzt werden soll.
Chossudovsky zufolge erinnert die Situation in Niger an diejenige in Mali und Burkina Faso, wo auf Militärputsche ebenfalls der Ruf nach einem Abbruch der Beziehungen zu Frankreich folgte. Er erinnert zudem an Ruanda unter Paul Kagame, das ab Ende der 1990er Jahre zu einem englischsprachigen „US-Protektorat“ in Zentralafrika wurde.
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Eine zentrale Rolle weist Chossudovsky bei alledem der US-Vizeaußenministerin Victoria Nuland zu. Dabei erwähnt er Treffen Nulands mit der Junta in Niger und anderen Militärs in der Region. Sein Fazit: „Es ist eine bittere Ironie, daß der Prozeß der ‚französischen Dekolonisierung‘ (das heißt ‚Paris raus aus Afrika‘) nicht die Einführung demokratischer Regierungsformen gewährleistet. Ganz im Gegenteil, er begünstigt eher die hegemoniale Entwicklung des US-Neokolonialismus und die Militarisierung des afrikanischen Kontinents, die mit Nachdruck bekämpft werden müssen. In mehreren frankophonen Ländern Afrikas südlich der Sahara hat sich ein Muster der US-Militarisierung (in Verbindung mit der Auferlegung einer neoliberalen makroökonomischen ‚Schocktherapie‘) herausgebildet.“ (mü)
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Frankreich raus – USA rein?
Für das nigerische Volk würde das bedeuten: Vom Regen in die Traufe!
Da geht es auch um die Uranvorkommen Nigers. Ein weiterer Schritt zur Schwächung Europas.
Mittlerweile ist bei solchen Konflikten das einzige woran man denkt „hoffentlich kommen die jetzt nicht auch noch nach Europa“. Das ist zwar nicht besonders schön, aber leider die Lage, die die Politik in Europa verursacht hat.