Moskau/Peking. Der BRICS-Gipfel in Johannesburg ist vorbei – und die Welt muß sich jetzt auf veränderte Gegebenheiten einstellen. Denn als eines der Ergebnisse des Gipfels, bei dem der Beitritt weiterer sechs Länder zum 1. Januar 2024 bekanntgegeben wurde, schrumpft der Anteil der G7-Länder an der Weltwirtschaft kräftig zusammen, während der künftige BRICS+-Block seine Anteile nicht zuletzt an der weltweiten Energieproduktion kräftig aufstocken kann.
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Alle sechs neuen Mitglieder sind Ölförderländer: Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Argentinien, Ägypten, Äthiopien und der Iran. Damit werden die BRICS-Länder ab 2024 über stattliche 80 Prozent der weltweiten Ölproduktion verfügen. Das macht die Rolle der OPEC, des bisherigen Ölkartells, hinfällig. Die Preise an den Ölmärkten werden künftig vom BRICS-Block bestimmt.
Es gibt noch weitere Gewichtsverschiebungen: schon seit 2020 übertreffen die bisher fünf BRICS-Staaten die G7 in Bezug auf ihr gemeinsames BIP – bereinigt um die Kaufkraftunterschiede. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird der Block im laufenden Jahr gemeinsam 32,1 Prozent des globalen BIP erwirtschaften. Im Jahr 1996 waren es noch 16,9 Prozent. Die entscheidende Ursache dafür ist der gewaltige wirtschaftliche Aufstieg Chinas und – in zunehmendem Ausmaß – Indiens.
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Lange Zeit hatten die G7 – bestehend aus den USA, Kanada, dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich, Italien und Japan – die Oberhand über die globale Wirtschaftspolitik. Diese Ära geht nun zu Ende, und die G7 werden sich künftig verstärkt auf Gegenwind einstellen müssen. Die BRICS-Staaten setzen häufig andere Prioritäten als der Westen. So hat keines der BRICS-Mitglieder das Vorgehen Rußlands gegen die Ukraine verurteilt oder sich den westlichen Sanktionen angeschlossen, während die G7 den russischen Einmarsch verurteilten und strenge Sanktionen verhängten.
Auch künftig dürfte der erweiterte BRICS+-Block nun verstärkt sein gewachsenes politisches Gewicht in die Waagschale werfen und den G7 Paroli bieten. (mü)
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Im Februar 2022 verkündete Bundeskanzler Scholz eine „Zeitenwende“. Er bezog sich damit aber lediglich auf die Tatsache, daß die Russische Föderation in die Ukraine einmarschiert war. Hingegen ist die Erweiterung der BRICS-Gruppe eine echte Zeitenwende! Denn sie stellt ein geopolitisches Gleichgewicht in der Welt her, welches bisher nicht vorhanden war.
Zweifellos wird der Westen (G7) durch die BRICS-Erweiterung geschwächt. Aber daran ist der Westen selber schuld! Er hat seine seinerzeit gemachte Zusicherung gebrochen, sich nicht nach Osten auszudehnen. Dieser Wortbruch hat letzten Endes zum Einmarsch der Truppen der Russischen Föderation in die Ukraine und damit zum Krieg geführt, wie wir ihn heute kennen. Der Kardinalfehler des Westens war, daß er sich sofort auf die Seite der Ukraine gestellt und jedwedes Gespräch mit der russischen Seite (Putin) abgelehnt hat. (Im Römischen Reich galt bei Rechtsstreitigkeiten die Maxime „Man höre auch die andere Seite!“).
Der längst überfällige Frieden ist nicht in Sicht, weil, erstens, der ukrainische Präsident Selenskyj Forderungen erhebt, die die Russische Föderation nicht erfüllen kann, und zweitens, weil der Westen, die USA vorneweg, die Ukraine mit großen Mengen moderner Waffen versorgt und somit ständig „Öl ins Feuer schüttet“. Das alles ist wirklich ein Trauerspiel!
Ich kann Deutschland wiederholt nur raten, die EU und die NATO endlich zu verlassen! Dies würde natürlich die Beendigung der Sanktionspolitik gegen Rußland und die Wiederherstellung normaler Wirtschaftsbeziehungen zu Rußland bedeuten.
Diese Gesunder-Menschenverstand-Politik würde Deutschland und dem deutschen Volk aber guttun!