Historisches Urteil: US-Supreme Court erklärt „Affirmative Action“ für verfassungswidrig

11. Juli 2023
Historisches Urteil: US-Supreme Court erklärt „Affirmative Action“ für verfassungswidrig
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Ein sensationelles Urteil – und ein Meilenstein in der Geschichte der USA: der Supreme Court hat es jetzt allen Universitäten untersagt, bei der Auswahl von Studenten deren Hautfarbe zum Entscheidungskriterium zu machen. Genau dies ist in den USA seit Jahrzehnten Praxis, und Weiße wurden chronisch benachteiligt. Mit der sogenannten „Affirmative Action“ sollten Schwarze einen besseren Zugang zu Hochschulbildung erhalten.

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Aber: genau das ist verfassungswidrig, stellte der Oberste Gerichtshof in einem vielbeachteten Urteil fest. „Der Student muß auf Grundlage seiner Erfahrung als Individuum behandelt werden – nicht auf Grundlage seiner Rasse“, schrieb Gerichtspräsident John Roberts zu dem Urteil.

Im linken Lager herrscht nun pure Empörung. So reagierte US-Präsident Biden auf das Ende der Weißen-Diskriminierung mit Entrüstung und sprach von einer „schweren Enttäuschung“: „Ich bin mit der Entscheidung des Supreme Courts überhaupt nicht einverstanden“, sagte er im Fernsehen.

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Die Studentenorganisation „Students for Fair Admissions“ (Studenten für faire Zulassungen) hatte gegen die private Elite-Universität Harvard und die staatliche University of North Carolina geklagt. Sie argumentierte, durch die Bevorzugung von Afroamerikanern würden Bewerber mit asiatischen Wurzeln benachteiligt.

Die „Affirmative Action“ war in den 1960er Jahren nach Protesten der schwarzen Bürgerrechtsbewegung eingeführt worden. Seitdem klagten weiße Studienplatzbewerber immer wieder vor Gericht, sie seien Opfer einer „umgekehrten Diskriminierung“ – bislang jedoch erfolglos.

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Das Urteil des Supreme Court ist auch eine Folge der Richter-Besetzungen in der Ära Trump. Der frühere US-Präsident konnte in seiner Amtszeit drei Richter mit konservativer Ausrichtung für das oberste US-Gericht ernennen. Seither sind die Konservativen dort in der Mehrheit. (mü)

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