Nach Prigoschins Putschversuch: Wird die Wagner-Miliz nach Weißrußland verlegt?

28. Juni 2023
Nach Prigoschins Putschversuch: Wird die Wagner-Miliz nach Weißrußland verlegt?
International
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Foto: Symbolbild

Moskau/Minsk. Wenige Tage nach dem Putschversuch in Rußland herrscht über viele Einzelheiten nach wie vor Unklarheit. Entgegen der Ankündigung des Kreml, es werde nach der Ansprache von Präsident Putin am Samstagvormittag keinen weiteren öffentlichen Auftritt des Staatschefs geben, meldete sich Putin am Montagabend mit einer kurzen Videoansprache nochmals zu Wort. Er wiederholte dabei seine Ankündigung, daß diejenigen, die für den Putsch verantwortlich seien, zur Rechenschaft gezogen würden.

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Putin machte auch kein Hehl daraus, daß er hinter der Meuterei, die am Samstagabend überraschend zu einem unblutigen Ende kam, noch weitere Mächte als Drahtzieher vermutet. „Es wäre genau das gewesen, was die Neonazis in der Ukraine und der Westen wollen“, sagte Putin. Doch die Spaltung des Landes sei ausgeblieben, der Patriotismus habe gesiegt. Der Kremlchef bedankte sich bei der russischen Bevölkerung, die sich nicht habe spalten lassen und die Verfassung des Landes in einer „sehr gefährlichen” Situation verteidigt habe.

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Den Söldnern der Gruppe Wagner versprach Putin erneut, daß sie unbehelligt nach Weißrußland gehen könnten, wo sich Berichten zufolge bereits der Chef der privaten Söldnertruppe, Jewgeni Prigoschin, aufhalten soll.

Unterdessen wird aus Weißrußland berichtet, daß dort bereits mit dem Bau eines Militärlagers für Wagner-Söldner begonnen worden sei. Ein unabhängiges russisches Nachrichtenmagazin verbreitete am Montag die Meldung, wonach mehrere Lager für insgesamt rund 8000 Soldaten angelegt würden – 200 Kilometer von der weißrussisch-ukrainischen Grenze entfernt.

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Britische und auch deutsche „Experten“ registrieren die Verlegung aufmerksam – und wollen nicht ausschließen, daß sich die Wagner-Truppe umgruppiert und nach einer Auffrischung von Norden aus eine weitere Front gegen die Ukraine eröffnet. Das Nachrichtenmagazin „Focus“ zitierte am Montag den britischen Ex-General Richard Dannatt mit dieser Einschätzung. Prigoschins Umzug sei ein Anlaß zur Sorge, sagte der frühere Generalstabschef im Sender „Sky News“. Falls der Wagner-Chef in Weißrußland eine „effektive Streitmacht“ um sich sammle, wäre dies erneut eine Bedrohung. (mü)

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Kommentare

  1. Ralf Beez oberfeldwebel der Reserve sagt:

    Ich würde es sehr begrüßen, wenn Prigoschin mit Erlaubnis von Lukaschenko eine zweite
    Front zur Ukraine eröffnen würde, dann wäre das Schicksal der Ukraine noch schneller besiegelt, weil dann auch ein großer Teil der Waffenlieferungen nicht mehr ankommt !

  2. Bernd Sydow sagt:

    „Nichts genaues weiß man nicht!“
    Wie Prigoschin nach dem Abbruch seines „Marsches auf Moskau“ erklärte, hatte er keineswegs vor, Putin zu stürzen, also zu putschen. Vielmehr wollte er mit dieser Aktion der trägen russischen Militärführung „Dampf unterm Hintern machen“ (sinngemäße Wiedergabe). Es war folglich kein Putschversuch! Kreml-Sprecher Peskow sagte im Fernsehen, gegen die Wagner-Truppe würde es kein Strafverfahren geben, weil sie im Kampf um Bachmut die reguläre russische Armee tatkräftig unterstützt hätte.

    Prigoschin soll Rußland bereits verlassen haben und jetzt in Weißrußland sein. Seine Wagner-Kämpfer werden ihrem charismatischen Führer – da bin ich mir sicher – nach Weißrußland folgen. Ob Prigoschin und seine Leute von dort aus ihren Kampf gegen Scherenskyjs Ukraine fortsetzen werden, steht allerdings in den Sternen und wäre reine Spekulation! .

  3. Stefan Heuer sagt:

    Zu Prigoschin: Stalin hätte SMERSH („Tod den Verrätern“, Sondereinheit des milit. Geheimdienstes der UdSSR) losgeschickt und ein paar Stunden später wäre der Landesverräter in Rostov mit einer Kugel in der irren Birne beerdigt worden.
    Nun ja, Zeiten ändern sich. Putin wollte ein Blutvergießen verhindern, dafür gebührt ihm Anerkennung. Prigoshin soll mit seinen Millionen irgendwo auf dieser Erde glücklich werden. Vielleicht macht er ja wieder in Catering. Wagner ist faktisch aufgelöst bzw. entschärft und unter die Kontrolle der Armee gestellt – falls der Idiot das hat erreichen wollen: Glückwunsch. Seine Soldaten zu belügen, um sich selbst in eine Machtposition zu putschen, ist widerlicher Mißbrauch. Sobald das die von ihm Betrogenen kapieren, könnte es sein, daß sein Leben vorzeitig endet.
    Rußland hat sich dank Putin / Lukaschenko gefangen und das Problem ist aus der Welt, darüber dürfen wir uns freuen.

    Wenn – im Zuge einer weiteren westlichen Eskalation – Rußland Ziele in der BRD zerstören wird (völkerrechtlich und kriegsrechtlich legitim), gehört sicher auch mein Wohnort Rostock dazu: die Terror-Kriegsmarine im Norden und der Militärflughafen Laage (Eurofighter) im Süden. Ich könnte mir vorstellen, daß da eines schönen Tages mal eine oder mehrere Kinzhals reinrauschen. Das wird mächtig rumsen. Und wenn dann den willig-ignoranten BRD-lern (durch die Druckwellen) die Fenster aus den Wohnungen fliegen, wird das Greinen groß sein. Sind dann alle arme Opfer, wetten? Bis dahin: Ignoranz und fleißiges Mitmachen. Vielleicht muß es ja so kommen. Falls ja, wird es auch, im Ende, dem Guten dienen.

    • Winnetou Apatschi sagt:

      “ Rußland Ziele in der BRD zerstören wird…“
      Und was ist, wenn das gar nicht Rußland macht, sondern Weißrußland. Oder sogar eine angeblich abtrünnige Wagner Gruppe?
      Dann ist die Ukraine der Stellvertreter der Nato und Weißrußland, bzw. Wagner der Stellvertreter Rußlands.

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