Kommt die Wehrpflicht wieder? Frankreich prüft allgemeine Dienstpflicht für Heranwachsende

International

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Paris. Während sich Deutschland noch um die Diskussion um eine Wiedereinführung der Wehrpflicht herumdrückt, ist man in Frankreich schon ein gutes Stück weiter. Dort könnte der 2019 eingeführte „Universelle Nationaldienst“ für junge Menschen demnächst zur Pflicht werden, wenn es nach der Regierung Macron geht.

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Französische Medien berichteten jetzt, das Bildungsministerium wolle den einmonatigen Dienst schrittweise für alle Französinnen und Franzosen im Alter von 15 bis 17 Jahren verbindlich machen. Der Élyséepalast wolle im Frühjahr entscheiden, wie es mit dem von Präsident Emmanuel Macron ins Leben gerufenen freiwilligen Dienst weitergeht.

Ziel des Dienstes ist es, die Beteiligung der Jugendlichen „am Leben der Nation“ zu fördern. Zwei Wochen der Dienstzeit werden fern der Heimatregion in einer Gemeinschaftsunterkunft mit einem straffen Tagesablauf und in uniformähnlicher Kleidung verbracht – unter anderem auch bei den Streitkräften.

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Während des Dienstes sollen die jungen Leute an Sicherheits- und Verteidigungsthemen herangeführt, für den öffentlichen Dienst oder gemeinnütziges Engagement gewonnen werden. Im Anschluß werden 84 Stunden gemeinnützige Arbeit am Wohnort abgeleistet. Freiwillig kann der Dienst auch noch um einen dreimonatigen Einsatz bei den Streitkräften, der Polizei oder der Feuerwehr verlängert werden. 2022 absolvierten 32.000 junge Menschen den Nationaldienst.

Kritik kommt von den französischen Grünen. Es zeichne sich ein strikt militärisch aufgezogener Dienst ohne die Möglichkeit der Verweigerung aus Gewissensgründen ab, erklärte die Partei EELV.

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Auch in Frankreich ist die Wehrpflicht – wie in Deutschland – „ausgesetzt“, also faktisch abgeschafft, und das schon seit 1997. Aber auch in Frankreich findet angesichts der veränderten politischen Rahmensituation gerade ein Umdenkprozeß statt. (mü)

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