Langenfeld. Daß es mit dem Wirtschaftsstandort Deutschland rapide abwärts geht, läßt sich auch daran ablesen, daß es immer häufiger alteingesessenen Traditionsmarken an den Kragen geht. Jetzt sehen sich bekannte Schuhhersteller mit der Pleite konfrontiert.
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Nach Informationen der „WirtschaftsWoche“ hat der Schuhkonzern Ara jetzt die Firmentöchter Klauser und die Einzelhandelssparte von Salamander in die Insolvenz geschickt. Betroffen sind 93 Filialen in Deutschland mit insgesamt etwa 950 Vollzeitstellen. Die Pleite des 1905 gegründeten Schuhherstellers, der seit 1937 die beliebten „Lurchi“-Hefte an seine jungen Kunden verteilt, ist eine direkte Folge der Inflation. Hinzu kommen hohe Schulden und corona-bedingte Altlasten. Jetzt will sich das Unternehmen im Schutzschirmverfahren sanieren.
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Die Ara-Gruppe, zu der neben Salamander weitere Filialkonzepte sowie der gut laufende Schuhhersteller Lloyd gehören, kämpft spätestens seit der Corona-„Pandemie“ mit Gegenwind. Im Ara-Konzernabschluß für das Geschäftsjahr 2020 weist das Unternehmen einen Bilanzverlust von knapp 36 Millionen Euro aus. Der Umsatz ging corona-bedingt um 190 auf 413 Millionen Euro zurück. „In einem aufgrund der Corona-Krise höchst schwierigen Marktumfeld mußte der Ara-Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr enorme Verluste hinnehmen“, heißt es weiter im Bilanzbericht für 2020. Von einem „massiven negativen Einfluß der weltweiten Corona-Schutzmaßnahmen auf die Geschäftsaktivitäten des Konzerns“ ist darin die Rede.
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Von einer für 2022 erwarteten Normalisierung war wenig zu spüren. Stattdessen ist bei Salamander nun von einer erheblichen „Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds“ durch den Ukrainekrieg die Rede. Diese habe zu einer erheblichen Kaufzurückhaltung geführt.
„Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen gut zwei Jahren den Einzelhandel bereits massiv belastet“, wird Sanierer Sven Tischendorf in einer Pressemitteilung zitiert. „Nun kommen als Folge des Ukrainekrieges steigende Energiekosten, hohe Inflation und eine erhebliche Eintrübung des konjunkturellen Umfelds hinzu.“
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Der Gegenwind trifft nicht nur Salamander. Im September hat bereits die Schuhhandelskette Ludwig Görtz Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet und will bundesweit zahlreiche Standorte schließen. (st)
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