Die neue NATO-Front im Norden: Finnland will dem westlichen Militärbündnis beitreten

16. Mai 2022

Helsinki/Brüssel/Moskau. Im neuen West-Ost-Konflikt wird jetzt die nächste Eskalationsstufe gezündet: Finnland will jetzt NATO-Mitglied werden. Das haben die finnische Regierungschefin Sanna Marin und Präsident Sauli Niinistö am Sonntag bekannt gegeben. Moskau sieht sich dadurch mit einer weiteren Konfrontation mit der NATO unmittelbar an der eigenen Grenze konfrontiert – die gemeinsame finnisch-russische Grenze erstreckt sich über eine Länge von rund 1300 Kilometern.

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Finnland war – als Folge des Zweiten Weltkrieges und der Niederlage Finnlands an der Seite Deutschlands – seit Jahrzehnten bündnisfrei. Lange galt (ähnlich wie im Falle Österreichs) ein Beitritt zum westlichen Militärbündnis als undenkbar. Doch im Zuge der aktuellen Auseinandersetzung zwischen Rußland und dem Westen schwinden offenbar letzte Vorbehalte – die NATO will sich im Norden ein weiteres Aufmarschglacis gegen Rußland eröffnen.

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Kremlchef Putin bezeichnete den geplanten NATO-Beitritt Finnlands in einem Telefonat mit Präsident Niiinistö am Samstag als „Fehler“. Von Rußland gehe keine Bedrohung für das Nachbarland aus, unterstrich Putin. Finnlands Abkehr von der traditionellen Neutralität werde zu einer Verschlechterung der bisher guten nachbarschaftlichen Beziehungen führen.

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Schon im Vorfeld hatte Moskau angekündigt, ein NATO-Beitritt Finnlands (und Schwedens, der ebenfalls auf der Tagesordnung steht) werde politische ebenso wie „militär-technische“ Reaktionen Rußlands nach sich ziehen. Als erste Maßnahme hat Rußland am Samstag seine Stromlieferungen an das Nachbarland eingestellt. (mü)

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3 Kommentare

  1. Winnetou Apatschi sagt:

    Militärisch – technische Reaktionen hatte Putin auch immer im Vorfeld des Angriffs auf die Ukraine angekündigt.
    Was soll militärisch-technisch bedeuten fragte ich mich immer wieder. Dann griff Russland die Ukraine an. Bis heute frage ich mich, wie man so etwas militärisch – technisch nennen kann.

    Auch habe ich in jüngster Zeit immer wieder das Gefühl, daß der Kreml an Realitätsverlust leiden könnte. Scheinbar haben die Amis ganze Arbeit geleistet.

    Eigentlich hatte Rußland mit all seinen Bodenschätzen und wirtschaftlichem Potential die besten Aussichten für die Zukunft. Gerade machen sie sich alles kaputt. Krieg wird Rußland nicht weiterbringen. Und falls der Kreml die Lösung in noch mehr Krieg suchen sollte, wird Rußland noch mehr verlieren. Die anderen auch, Rußland jedoch am meisten. Danach werden die Europäer die größten Verluste tragen. Die USA jedoch, wird noch Nutzen aus diesem Sch… ziehen. Je schlimmer es kommt, je besser für unsere amerikanischen Freunde.

    • Bernd Sydow. sagt:

      „… die Lösung in noch mehr Krieg suchen“ – nach meiner Wahrnehmung trifft diese Formulierung nicht auf den Kreml zu, sondern auf die westlichen Lieferungen schwerer Waffen an die Ukraine, womit quasi Benzin ins Feuer des Krieges geschüttet wird. Im übrigen haben USA und Ukraine zu verstehen gegeben, daß sie an diplomatischen Verhandlungen zur Beendigung des Krieges nicht interessiert sind.

  2. Bernd Sydow. sagt:

    Mein Kommentar zum Online-Artikel „Der nächste Konfliktgrund: Moskau warnt vor finnischem NATO-Beitritt“ vom 15. Mai endet mit den zwei Sätzen „Finnland sollte den Gedanken an eine NATO-Mitgliedschaft schleunigst verwerfen!
    Hoffentlich ist es dazu nicht zu spät!“

    Aber leider ist es dazu jetzt zu spät. Die finnische Regierung hat sich – allen Warnungen zum Trotz – definitiv für einen NATO-Beitritt entschieden. Nun könnte man auf diese bornierte und völlig unverständliche Entscheidung mit Sprüchen wie „Die haben doch nicht alle Tassen im Schrank!“ reagieren und diese Angelegenheit ad acta legen. Ich aber frage mich, wie ist das zu erklären, daß Finnland, welches über etliche lange Jahre unter dem Schutzschirm der Neutralität gut und sicher gelebt hat, plötzlich und unerwartet einen solchen Sinneswandel vollzieht?

    Wäre die finnische Regierung eine Privatperson, würde ich ihr empfehlen, sich mal von einem Psychiater untersuchen zu lassen. Wenn Finnlands politische Entscheidungsträger nun aber glauben, eine NATO-Mitgliedschaft erhöht die Sicherheit ihres Landes und ihrer Bürger, dann irren sie sich gewaltig!

    Ich kann nur wünschen, daß es für die finnische Regierung kein böses Erwachen geben wird!

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