Bundestagswahl: Das Programm von CDU und CSU heißt Angela Merkel

8. Juli 2013

Foto: flickr/Dirk Vorderstraße, CC BY 2.0

Berlin. Es muß wohl eine Menge drinstehen, aber das ist sogar den Verantwortlichen relativ egal. Die Rede ist vom soeben vorgestellten Unions-Wahlprogramm zur Bundestagswahl im September.

Alle waren sie gekommen in die weitläufigen Berliner Opernwerkstätten – die Kanzlerin, der CSU-Chef, Minister mit und ohne Rollstuhl und jede Menge Publikum. Es gab viel Applaus, kein Wunder, man war unter sich, und so klatschte mal die CSU der CDU und dann umgekehrt die CDU der Bayern-Schwester Beifall. Alle waren sich einig, die Stimmung glänzend.

Nicht mehr ganz hundert Tage vor der Bundestagswahl liegt die Union im öffentlichen Meinungsbild vorn. Aber mit dem dickleibigen Wahlprogramm, das CSU-Chef Horst Seehofer in Berlin vorstellte, hat das wenig zu tun. Es steht für Allgemeinplätze und viel Unverbindliches, und die Streitpunkte zwischen den beiden Schwesterparteien wurden für die Bundestagswahl brav überpinselt – die CSU-Forderung nach Volksabstimmungen in wichtigen Zukunftsfragen etwa.

Von solchen Knackpunkten wollten man in Berlin nichts wissen. Horst Seehofer gab mit breitem Lächeln den Moderator und lobte vor allem die Bundeskanzlerin. Vermutlich lag er damit goldrichtig. Denn bei Lichte besehen hat die Union längst kein anderes Programm mehr als den Hosenanzug Merkel.

Dieser Artikel erschien zuerst in „Der Schlesier“.

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