Paris/Ajacco. Eine bemerkenswerte Wendung in der französischen Politik: nach erneuten tagelangen Unruhen auf Korsika hat Präsident Macron jetzt zumindest eine Debatte über eine Autonomie der Insel in Aussicht gestellt. „Die Aufnahme Korsikas in die Verfassung, die Frage der Zuständigkeiten und eventuell der Autonomie sind keine Tabuthemen“, sagte Macron. Zuerst müsse aber Ruhe einkehren.
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Die tagelangen Unruhen waren nach dem Angriff eines Mithäftlings auf den Unabhängigkeits-Aktivisten Yvan Colonna im Gefängnis aufgeflammt.
Macron stellte Reformen in Aussicht, „die die historischen, geografischen und kulturellen Besonderheiten Korsikas“ anerkennen sollten. Dabei müsse aber klar sein, daß Korsika zur französischen Republik gehöre, deren Amtssprache Französisch sei.
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Der französische Innenminister Darmanin versuchte im Rahmen eines zweitägigen Besuches auf der Insel ebenfalls, die Wogen zu glätten. Bei gewaltsamen Ausschreitungen am Sonntag waren 102 Menschen verletzt worden, unter ihnen 77 Sicherheitskräfte. Viele Korsen machten den Staat für den Angriff auf Colonna mitverantwortlich. Der Vorfall hat Frustrationen von Befürwortern einer größeren Autonomie aufleben lassen. Sie fordern unter anderem, den Sonderstatus der Insel in der Verfassung festzuschreiben und die Existenz eines „korsischen Volkes“ anzuerkennen. (mü)
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