Militärische Weltpremiere: Rußland setzt erstmals Hyperschallrakete „Kinschal“ ein

21. März 2022
Militärische Weltpremiere: Rußland setzt erstmals Hyperschallrakete „Kinschal“ ein
International
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Foto: Symbolbild

Iwano-Frankiwsk. Auf dem ukrainischen Kriegsschauplatz hat sich jetzt eine militärtechnologische Weltpremiere ereignet: Rußland hat (nach eigenen Angaben) dort am Freitag erstmals eine Hyperschallrakete vom Typ „Kinschal“ (= Dolch) eingesetzt und damit ein Luftwaffen-Militärdepot bei Iwano-Frankiwsk zerstört.

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An der Hperschall-Technologie wird zwar bereits seit Jahrzehnten geforscht. Aber offenbar ist es nur Rußland und China bislang gelungen, frontreife Hyperschallraketen in Dienst zu stellen. Die USA sind nach Einschätzung von Experten noch Jahre von der Entwicklung praxistauglicher Hyperschallwaffen entfernt.

Hyperschallraketen wie die jetzt eingesetzte „Kinschal“ haben nicht nur den Vorteil extrem hoher Fluggeschwindigkeiten auf ihrer Seite – die „Kinschal“ soll bei Tests Geschwindigkeiten von bis zu 12.000 Stundenkilometern erreicht haben. Gegenüber herkömmlichen Marschflugkörpern und ballistischen Raketen werden sie für den Gegner auch dadurch zu einer tödlichen Gefahr, daß sie auch während des Fluges noch manövrierbar sind. Dadurch können nicht nur gegnerische Abwehrstellungen umflogen werden. Auch die Flugbahn ist nicht vorhersehbar. Aber allein die hohe Geschwindigkeit macht die „Kinschal“ derzeit praktisch unbesiegbar. Der Westen verfügt über keine Mittel der Abwehr.

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Der Einsatz der neuen Hyperschallrakete erfolgt durch Kampfflugzeuge vom Typ MiG-31 – die Rakete wird ausgeklinkt und startet danach in eine Flughöhe zwischen 10 und 18 Kilometern. Ihr Ziel steuert sie mit einer Geschwindigkeit von mindestens 6000 Stundenkilometern an, was die Zerstörungskraft durch die erhebliche kinetische Energie noch steigert. Die Reichweite der Rakete liegt bei bis zu 2000 Kilometern.

Rußland hat inzwischen bereits weitere und noch schnellere Hyperschall-Waffen in seinem Arsenal. Dazu gehören neben der „Kinschal“ auch der Hyperschall-Gleitflugkörper „Awangard“ sowie eine Rakete mit dem Namen „Zirkon“. Die „Awangard“ erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 33.000 Stundenkilometern, kann mit einem atomaren Sprengkopf bestückt werden und nach russischen Angaben Ziele in 6000 Kilometern Entfernung treffen. Nach dem ersten erfolgreichen Test einer „Awangard“ im Dezember 2018 kündigte Kremlchef Putin die neuen Raketen als „praktisch unbesiegbar“ an. Putin erwähnte die neuen Waffensysteme bei verschiedenen Gelegenheiten in den letzten Monaten auffallend oft. Beobachter gehen davon aus, daß der russische Präsident dem Westen auf diese Weise deutlich zu machen versuchte, daß Rußland mit seinen Hyperschallwaffen derzeit einen massiven Rüstungsvorsprung gegenüber westlichen Streitkräften hat.

Auch der Ersteinsatz am Freitag dürfte in erster Linie als „politische“ Botschaft zu interpretieren sein. (he)

Bildquelle: mil.ru/CC-BY 4.0

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3 Kommentare

  1. Winnetou Apatschi sagt:

    Oh je! Was bringt der modernste Flugzeugträger, die modernste Militäreinrichtung, mit filigranster Technik, wenn so ein Teil angeflogen kommt.

    • Peter Liebert sagt:

      Und ein Flugzeugträger sichert nicht nur taktische Luftüberlegenheit. Ein US-Poltiker hat einen Flugzeugträger mal als „100.000 Tonnen Diplomatie“ bezeichnet. Es ist also vor allem das strategische und politische Droh-Potential, das mit dem Carrier verloren geht – allein schon durch die MÖGLICHKEIT, ihn ohne Seeschlacht und mit wenig Aufwand zu versenken.

  2. Potzblitz sagt:

    Das ist sehr gut, dass die Russen diesen Technologie-Vorsprung haben. Das verhindert, dass die Nato auf dumme Gedanken kommt.

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