Tauziehen um Nord Stream 2: Zertifizierungsverfahren kann weitergehen

28. Januar 2022
Tauziehen um Nord Stream 2: Zertifizierungsverfahren kann weitergehen
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Schwerin. Seit Monaten ist die russisch-deutsche Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 fertiggestellt. Sie könnte jederzeit in Betrieb genommen werden und schlagartig den drohenden Gas-Notstand in Deutschland beenden. Doch in Deutschland ist Nord Stream 2 ein Politikum. Weil sich Teile der neuen Ampel-Regierung vor allem transatlantischen Interessen verpflichtet sehen, wird die Inbetriebnahme der Pipeline nach Kräften verzögert. Jüngste Schikane ist, daß die Betreibergesellschaft eine eigene Tochterfirma mit Sitz in Deutschland gründen mußte, damit die Zertifizierung durch die Bundesnetzagentur weitergehen kann.

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Das ist jetzt geschehen – die geforderte Tochterfirma wurde nun gegründet. In Schwerin gibt es jetzt die Gas for Europe GmbH als deutsches Tochterunternehmen von Nord Stream 2.

Dennoch hält sich die Bundesnetzagentur noch bedeckt, wann sie das Verfahren fortsetzen wird. „Das Zertifizierungsverfahren bleibt so lange ausgesetzt, bis die Übertragung der wesentlichen Vermögenswerte und personellen Mittel auf die Tochtergesellschaft abgeschlossen ist und die Bundesnetzagentur in der Lage sein wird, die Unterlagen der Tochtergesellschaft auf ihre Vollständigkeit hin zu prüfen“, teilte sie gegenüber der dpa mit. Weitere Verzögerungen sind vorprogrammiert.

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Die Bundesnetzagentur hat nun zwei Monate Zeit, das Verfahren weiterzubearbeiten. Anschließend kann die EU-Kommission in Brüssel innerhalb von vier Monaten eine Stellungnahme abgeben. Danach hat die Bundesnetzagentur weitere zwei Monate Zeit, um die Zertifizierung zu erteilen.

Ursprünglich sollte die Pipeline bereits 2019 in Betrieb gehen; diverse Rechtsänderungen der EU sowie Sanktionen durch die USA haben die Inbetriebnahme aber inzwischen um über zwei Jahre verzögert. (se)

Bildquelle: Wikimedia/Government.ru/CC-BY 4.0

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2 Kommentare

  1. Bernd Sydow. sagt:

    Die russisch-deutsche Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 wurde nicht aus „lauter Jux und Tollerei“ gebaut, sondern weil sie für die künftige Energieversorgungs-Sicherheit Deutschlands unbedingt benötigt wird! Aus diesem Grund haben sich deutsche Wirtschaft und Merkel-Regierung seinerzeit – gegen den massiven Widerstand der Biden-Regierung (USA) – ganz entschieden für deren Fertigstellung und Inbetriebnahme eingesetzt. Die unerhörte Verzögerung bei deren Inbetriebnahme durch monatelange Prüfungs- und Genehmigungsverfahren seitens Bundesnetzagentur und EU-Kommission sind in meinen Augen nichts weiter als unverschämte Schikanen!

    Das andere Schlimme ist, daß wir mit der Transatlantikerin und Außenministerin Baerbock sowie Wirtschafts- und Klimaschutz-Minister Habeck (mindestens) zwei Minister in der neuen Bundesregierung haben, die ebenfalls Nord Stream 2 ablehnend gegenüberstehen. Und Kanzler Scholz mit seiner Richtlinienkompetenz schweigt dazu, als ginge ihn das alles nichts an!

    Bereits jetzt macht sich die perfide Verzögerungstaktik bei der Inbetriebnahme dieser Erdgasleitung bei unseren Industrie- und mittelständischen Betrieben, bei den Privathaushalten sowie für die Autofahrer, deren Fahrzeuge Verbrennungsmotoren haben, durch höhere Energiekosten unangenehm bemerkbar.

    Wird Nord Stream 2 jemals in Betrieb gehen? Nun, ich glaube nicht daran, jedenfalls nicht bei dieser Bundesregierung!

  2. Winnetou Apatschi sagt:

    Habe schon vor Wochen erfahren, dass Nordstream 2 sogar bereits mit Gas befüllt ist.
    Aber unsere Regierung lässt es sich nicht nehmen, Russland schön an der Nase herumzuführen. Statt endlich das Gas anzunehmen, pumpen sie sogar noch über die Jamal Pipeline Gas Richtung Polen und Ukraine.
    Wenn man an deutschen Regierungsgebäuden vorbeikommt hört man das höhnische Gelächter bis draußen: Die lachen sich kaputt über die Russen und auch über das eigene Volk, das jetzt so richtig finanziell bluten muss, für die explodierenden Energiekosten.

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