Rom/Triest. In Italien sorgt die Corona-Politik der Regierung Draghi seit Freitag für eine neue Eskalationsstufe: seit dem 15. Oktober gilt nicht nur für Beschäftigte im öffentlichen Dienst, sondern nunmehr auch für die Privatwirtschaft die sogenannte 3G-Regelung: Arbeitnehmer müssen grundsätzlich geimpft, genesen oder getestet sein. Die Tests sind inzwischen auch in Italien nicht mehr kostenlos. Auch ist die Gültigkeit auf 48 Stunden beschränkt, was bedeutet, daß sich Arbeitnehmer mindestens zweimal pro Woche auf eigene Kosten testen lassen müssen.
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Gleich am ersten Tag kam es zu Protesten gegen die verschärfte Regelung. Im Hafen von Triest versammelten sich schon am frühen Morgen mehrere tausend Menschen, um den angekündigten Protest der Hafenmitarbeiter zu unterstützen.
Schätzungsweise 40 Prozent der Hafenmitarbeiter sind nicht geimpft. „Wer diese 3-G-Pflicht eingeführt hat, hat keine blasse Ahnung, wie die Arbeit in einem Hafen abläuft“, betonte Stefano Puzzer, Sprecher der Triester Hafenmitarbeiter. Viele Arbeiter auf den Schiffen kommen aus Osteuropa. Viele von ihnen sind ungeimpft, andere wurden mit Impfstoffen geimpft, die in der EU nicht zugelassen sind, und können daher keinen Grünen Paß vorweisen. Dasselbe gilt für Tausende ausländischer Lastwagenfahrer.
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Zu Protestaktionen kam es auch vor dem Hafen in Genua. Einer der drei Zugänge zum Hafen wurde von streikenden Mitarbeitern blockiert. Demonstranten skandierten Parolen wie „Freiheit, Freiheit!“ und „Hände weg von unserer Arbeit!“. Die Verkehrsachse, die zum Hafen führt, wurde blockiert. Proteste gab es auch in den Adria-Häfen von Ancona und Ravenna.
Auch im Produktionswerk des Elektrogeräteherstellers Electrolux unweit der norditalienischen Stadt Treviso wurde gegen die 3G-Pflicht gestreikt. Hier sind rund 20 Prozent der 1100 Mitarbeiter nicht geimpft. Auch Arbeitnehmer der Mailänder Nahverkehrsgesellschaft ATM ohne Grünen Paß blieben der Arbeit fern.
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Darüber hinaus fanden auch in vielen Städten erneut Demonstrationen gegen die 3G-Pflicht statt, unter anderem in Rom, Mailand, Trient.
Bemerkenswert: erstmals schlossen sich auch Polizei und Militär den Protesten an. Die Neue Gewerkschaft der Carabinieri (NSC) kritisiert, daß Soldaten ohne Gesundheitspaß gezwungen würden, ihre Unterkunft in der Kaserne zu verlassen. Zusätzlich zu diesen Carabinieri gibt es etwa 7.000 Polizeibeamte, die nicht geimpft wurden. Gerade auf diese Polizisten wird die Regierung in nächster Zeit aber angewiesen sein, um 3G und den Grünen Paß durchzusetzen.
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Zum ersten Mal demonstrierte auch die italienische Luftwaffe gegen den Grünen Paß: die SIAM (Union Aeronautica Militare) führte gleich am Freitag die erste „Sitzblockade“ in der Geschichte der italienischen Luftwaffe vor den Toren des Militärstützpunkts Sigonella durch. Die neue Gemengelage bei den Corona-Protesten könnte zu einem echten Problem für die Regierung Draghi werden. Sie verliert derzeit den Rückhalt gerade bei den Stützen des Systems. Das könnte gefährlich werden. (mü)
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