Anzeichen für Parteiwechsel? AfD-Chef Bernd Lucke bei Podiumsdiskussion mit Thilo Sarrazin

14. Juni 2013

Ex-Bundesbankchef Thilo Sarrazin (Foto: flickr/oparazzi photos, CC BY 2.0)

Berlin. Der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) veranstaltet am kommenden Dienstag eine Podiumsdiskussion, bei der auch der Vorsitzende der euro-kritischen Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, anwesend sein wird. Moderiert wird die Runde von Ex-Bundesbanker Thilo Sarrazin.

Laut Ankündigung wird neben Lucke auch Jürgen Stark, ehemaliger Chefvolkswirt und Mitglied im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet, ebenso wie zwei weitere Ökonomen. Als Moderator ist Thilo Sarrazin vorgesehen, der 2010 als Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank gehen mußte, weil er in seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ die Kombination von Geburtenrückgang, einer wachsender Unterschicht und unqualifizierte Zuwanderung aus überwiegend muslimischen Ländern analysiert und heftig kritisiert hatte. Gutmenschen in Medien, Politik und Gesellschaft hatten Sarrazin daraufhin „Rassismus“ vorgeworfen.

Die AfD fordert in ihrem Parteiprogramm „qualifizierte und integrationswillige Zuwanderung“ sowie „ein Einwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild“ und kritisiert die „ungeordnete Zuwanderung in unsere Sozialsysteme“, welche unbedingt unterbunden werden müsse. Wohl auch weil hier mögliche Gemeinsamkeiten vorliegen könnten, mobilisiert nun das linke Bündnis „Zusammen handeln“ zum Protest gegen die Veranstaltung. „Wir kritisieren, daß den Rechtspopulisten Sarrazin und Lucke ein Podium für ihre kruden Thesen geboten wird“ sagte der Sprecher der Gruppe, Dirk Stegemann, dem ehemaligen Zentralorgan der SED in der DDR, der sozialistischen Tageszeitung „Neues Deutschland“. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der neu gegründeten SPD-„Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt“, Aziz Bozkurt, sagte dem Blatt, Sarrazin und die AfD würden „gut zusammenpassen“. Es wäre „dann aber auch schön, wenn Sarrazin den letzten Schritt gehen würde und in die AfD eintreten und aus der SPD austreten würde“, so Bozkurt weiter.

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