Berlin. Im sogenannten „Tiergartenmord-Prozeß“, der derzeit vor dem Berliner Kammergericht stattfindet, geht es um einen angeblichen Auftragsmord an einem „georgischen Asylbewerber“ im Kleinen Tiergarten in Berlin am 23. August 2019.
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Doch bei dem „Georgier“ handelt es sich eigentlich um den tschetschenischen Terroristen Selimchan Changoschwili, was im Zuge der Berichterstattung über den Berliner Prozeß von den Mainstream-Medien weitestgehend verschwiegen oder zumindest verharmlost wird.
Changoschwili, der sich laut dem Buch „To Remove a Witness“ von Islam Sayadaew noch im August 2008 als „Emir des Pankissi-Jamaats“ bezeichnet hat, stammt aus dem georgischen Pankissi-Tal, wo die tschetschenische Minderheit der Kisten lebt. Sayadaew weiß, worüber er schreibt. Er war einst selbst ein hochrangiger Milizionär der tschetschenischen Islamisten, der auch in Georgien tätig war. Von daher kannte er Changoschwili gut.
Das Pankissi-Tal, aus dem Changoschwili stammt, gilt zudem als eine der Brutstätten von Al-Kaida und später des „Islamischen Staates“ (IS). Changoschwili selbst kämpfte während des Zweiten Tschetschenienkrieges an der Seite tschetschenischer Islamisten gegen Rußland und die eigenen Landsleute, die sich mit Moskau verständigen wollten. Außerdem gilt Changoschwili als Unterstützer des sogenannten „Kaukasus-Emirats“, einem proklamierten, nicht anerkannten islamistischen Staat im Nord-Kaukasus. Auch das ist alles andere als ein Geheimnis: Die Süddeutsche Zeitung schrieb bereits am 26. August 2019, also nur drei Tage nach dem Tod Changoschwilis, daß dieser „als Anhänger der Rebellengruppe ,Kaukasisches Emirat‘“ im Zweiten Tschetschenienkrieg gegen Rußland gekämpft habe, und bezieht sich dabei nicht etwa auf russische Quellen, sondern auf die „Erkenntnisse deutscher Sicherheitsbehörden“. Das „Kaukasus-Emirat“ gilt als Magnet für die globale islamistische Terrorszene. Sowohl Moskau als auch Washington bezeichnen das Kaukasus-Emirat als „terroristische Organisation“. Auch der Sicherheitsrat der UN setzte das Kaukasus-Emirat auf eine Liste von Organisationen, die mit der Terrororganisation Al-Kaida kooperieren.
In seinem Buch „To Remove a Witness” weist Islam Sayadaew aber auch noch auf einen weiteren interessanten Umstand hin: Im Gespräch mit Changoschwili habe dieser ihm anvertraut, daß er sich in Georgien nicht mehr sicher fühle. Changoschwili behauptete, er könne jederzeit Ziel eines Mordanschlages werden. Doch interessanterweise fühlte er sich nicht von russischen Geheimdiensten bedroht, sondern vielmehr von den georgischen, mit denen er eine Zeitlang sogar zuvor kooperierte.
Glaubt man Sayadaew, war Changoschwili im Jahr 2012 eine der Führungspersonen bei einer militärischen Provokation im georgischen Lopota-Tal, nahe der Grenze zu Dagestan, das zur Russischen Föderation gehört. Bei dem Vorfall kamen mehrere Militante sowie Angehörige der georgischen Sicherheitskräfte während heftiger Gefechte ums Leben. Auf der US-amerikanischen Nachrichtenseite TheDailyBeast äußerte ein Angehöriger der georgischen Sicherheitsdienste den Verdacht, tschetschenische Islamisten aus dem Pankissi-Tal hätten versucht, nach Dagestan vorzustoßen – angeblich um damit Moskau einen Vorwand zu geben, Georgien anzugreifen.
Um diesen bis heute nicht aufgeklärten Vorfall ranken sich Mythen und Legenden. Buchautor Sayadaew glaubt wiederum an eine ganz andere Version: Angeblich hätten die militanten Tschetschenen und der georgische Geheimdienst gemeinsam diese gegen Rußland gerichtete Provokation geplant mit dem Ziel, dem pro-westlichen und durch und durch anti-russischen, georgischen Politiker Micheil Saakaschwili zu helfen, wieder ins Amt des Präsidenten gewählt zu werden.
Sayadaews Buch wirft ein Schlaglicht auf die Komplexität der Konflikte im Kaukasus, auf ständig wechselnde Bündnisse und archaische Blutfehden – die Welt des Selimchan Changoschwili. Kein Wunder, daß die deutschen Sicherheitsbehörden nach dem Mord an dem Tschetschenen von „tausenden Möglichkeiten“ ausgehen, wer alles Changoschwili nach dem Leben getrachtet haben könnte, wie die Süddeutsche Zeitung damals schrieb. (CF)
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