Moskau. Das wird die Transatlantiker wurmen: deutsche und russische Firmen wollen trotz der offiziösen westlichen Sanktionspolitik Rußland gegenüber mehrere großangelegte Pilotprojekte im Bereich der nachhaltigen Energie auf den Weg bringen. Vor allem die Wasserstoff-Technologie steht dabei im Fokus. Wasserstoff könnte auch über die Erdgaspipeline Nord Stream 2 transportiert werden.
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Spitzenmanager aus beiden Ländern erklärten jetzt beim Branchenforum der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) in Moskau vor mehr als tausend Online-Teilnehmern, daß in Rußland mittlerweile neue Technologien für sicheres Speichern von Wasserstoff entwickelt worden seien.
„Mit Wasserstoff als nachhaltigem Energieträger wollen und werden wir die seit Jahrzehnten insbesondere bei Gas und Öl erfolgreiche Energiepartnerschaft zwischen Deutschland und Rußland fortschreiben“, erklärte Torsten Murin, Managing Director von Wintershall Dea Russia und Leiter der Initiativgruppe Wasserstoff der AHK. Und der der stellvertretende Energieminister Pawel Sorokin unterstrich: „Wir sind in engem Kontakt mit deutschen Unternehmen, um bei Wasserstoff auf allen Ebenen zusammenzuarbeiten – bei der Herstellung, beim Transport und beim Verbrauch von Wasserstoff.“
Rußlands führender Wasserstoff-Forscher und Mitautor der russischen Wasserstoff-„Roadmap“ Jurij Dobrowolskij schlug vor, die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 auch für den Transport von in Rußland produziertem Wasserstoff nach Deutschland zu nutzen sowie deutsche Technologien bei der 700- Kilometer-Autobahn von Moskau nach Kasan, der Hauptstadt der Republik Tatarstan, einzusetzen. Die Straße soll auch für wasserstoffgetriebene Lastkraftwagen und Pkw ausgebaut werden.
Die Deutsch-Russische Außenhandelskammer, die mit 1000 Mitgliedern der größte ausländische Wirtschaftsverband in Rußland ist, hat bereits im Sommer in einem Positionspapier zur Wasserstofftechnologie vorgeschlagen, ein deutsch-russisches Pilotprojekt zügig auf den Weg zu bringen.
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Andreas Kuhlmann, CEO der Deutschen Energie-Agentur (Dena), erklärte jetzt beim AHK-Branchenforum: „Wir wollen russisches Know-how mit deutscher Technologie kombinieren. Die vorhandene Infrastruktur in Rußland ist sehr gut.“ Armin Schnettler wiederum, Executive Vice President und CEO von New Energy Business bei Siemens Energy, erklärte: „Siemens hat eine lange Tradition in Rußland und wir sehen großes Potenzial für eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet Wasserstoff“. Man sei bereits in Gesprächen über Großprojekte – „da wir einer der Marktführer bei wasserbetriebenen Zügen sind, könnte dies ein Bereich der Zusammenarbeit sein – wir sollten groß denken!”
Diesen Gedanken griff Markus Schöffel von ThyssenKrupp Steel Europe auf und wagte eine Prognose: „Das Land hat große Chancen, einer der Profiteure des zunehmenden weltweiten Fokus auf eine Energiewirtschaft mit geringem CO2-Ausstoß zu werden. Rußland ist bereits einer der größten Erdgasexporteure, hat daher die Infrastruktur, um ein Akteur auf dem Gebiet der Wasserstoffenergie zu sein, und die Möglichkeiten, im größten Land der Erde erneuerbare Energie zu erzeugen, sind ebenfalls gigantisch!“ (se)
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Große Ideen, im allgemeinen kommt wenig dabei heraus. Russland hat oft Angst vor der eigenen Courage. Eine Kooperation mit Deutschland darf sich nicht auf Großprojekte beschränken. Es müsste ein Netz der Zusammenarbeit entstehen, das letztlich eine eigene Dynamik entfalten würde. Will man das? Ich denke nicht, sonst wäre es längst im Gange. Kaliningrad liegt vor der Haustüre, es könnte schon seit 30 Jahren eine echte Drehscheibe sein. Aber nichts dergleichen, und das wird so bleiben, da soll man sich keine Illusionen machen.
Schön wär’s!
Leider sind wir schon 19 Jahrezu spät,als Putin 2001 im Reichstag den versammelten Bundestag auf deutsch das angebot einer besonderen Partnerschaft unterbreitete.
Leider taten Politik und transatlantische Medien das, was Bush jr.von seinen Vasallen erwartete.
Etwa 2003 kam dann Stratfor, mit seinem Vorschlag, Polen und die Ukraine als Blocker zwischen beiden Ländern aufzubauen.
Denn wenn Rußland und Deutschland erfolgreich zusammenarbeiten und evtl. eine Symbiose bilden, dann sehen klingeln in Brüseel,Paris,Washington und X die Alarmglocken, der Goldesel könnte ja ausbüchsen.
Eine Wasserstoffwirtschaft plus Methanol war schon in den 70ern angedacht, aber von der Ölindustrie verhindert worden.
Die Zeit drängt, mögen beide Länder zusammenfinden und sich nicht von außen und innen auseineanderdividieren lassen.