Nach Moria-Brand: Illegale jetzt auf die „Folterinsel“ Makronissos?

15. September 2020
Nach Moria-Brand: Illegale jetzt auf die „Folterinsel“ Makronissos?
International
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Foto: Symbolbild

Athen. Während sich bundesdeutsche Gutmenschen nach dem Brand im Migrantenlager Moria mit Hilfs- und Aufnahmeangeboten überbieten, macht in Griechenland selbst ein konstruktiverer Vorschlag die Runde: die „Flüchtlinge“ sollen auf keinen Fall aufs Festland gebracht werden, sondern besser auf die Felseninsel Makronissos.

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Seit Monaten gibt es innerhalb der Regierungspartei Nea Dimokratia vermehrt Stimmen, die für Griechenland ein „Australisches Modell“ vorschlagen. Jetzt werden sie wieder lauter. Öffentlich wird über „Felseninseln“ oder „nahe dem Festland gelegene, unbewohnte Inseln der westlichen Ägäis“ gesprochen, die für die Errichtung eines großen, isolierten Camps dienen könnten. Bereits am 27. Februar wurde dieser Vorschlag bei einer Kabinettssitzung unter Premier Kyriakos Mitsotakis erstmals in Erwägung gezogen. Am 5. März bestätigte Regierungssprecher Petsas, daß die Felseninsel-Lösung möglich sei.

Im März reisten mehrere Abgeordnete, darunter die früheren Minister Manousos Vouloudakis und Thodoris Rousopoulos, nach Berlin. Vouloudakis präsentierte den Plan seinerzeit als eigene Idee den CDU-Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei und Marian Wendt. Die beiden hätten sich vom Vorschlag begeistert gezeigt, berichtet Vouloudakis. Er meint zudem, daß ihm die CDU-Politiker die Zustimmung eines Großteils der Unions-Fraktion zugesichert hätten, um ein derartiges Lager auch mit EU-Geldern zu finanzieren. Am 9. September brachte Vouloudakis seinen Vorschlag mit Berufung auf die Berliner Kollegen erneut ein.

Gutmenschen bringt nun aber auf die Palme, daß die Felseninsel früher Gefängnisinsel war. Während des ersten Balkankrieges diente sie vom November 1912 bis 1913 als Lager für die gefangenen Soldaten des Osmanischen Reichs. Der Typhus wütete unter den Gefangenen. 1948 wurden hunderte Gräber gefunden.

Nach dem Ersten Weltkrieg wiederum wurden Griechen aus der Türkei abgeschoben – sie mußten zuerst einmal in Quarantänelager. Eines davon war die Insel Makronissos. Knapp 40.000 Pontos-Griechen durchlebten das Lager. Viele starben an Typhus, Cholera und Unterversorgung. Nach 1947 schließlich war die Insel ein berüchtigtes Lager für Kommunisten und Linke. Mehr als 100.000 Griechen waren dort inhaftiert.

1989 wurden die Einrichtungen des Lagers und 2019 die gesamte Insel als Ort der Erinnerung unter Denkmalschutz gesetzt. Der Begriff „Felseninsel“ ist für viele Griechen in der Alltagssprache Synonym für Makronissos, Gyaros und weitere „Folterinseln“. (mü)

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2 Kommentare

  1. Manuela sagt:

    Völlig irre: AfD-Kreisverband für Aufnahme von Moria-Migranten
    Im Kreistag von Erlangen-Höchstadt nördlich von Nürnberg sollen die drei Kreisräte der AfD einer Resolution der Grünen zur Aufnahme von Migranten aus dem Lager in Moria (Lesbos/Griechenland) zugestimmt haben.
    Noch schlimmer ist jedoch, dass René Jentzsch, AfD-Fraktionschef im Kreistag Erlangen-Höchstadt und Leiter der AfD-Bayernakademie, indirekt alle, die sich nicht von brandstiftenden Migranten erpressen lassen, als „Unmenschen, Schreihälse und Idioten“ bezeichnet haben soll.

  2. Spionageabwehr sagt:

    Wer gab die Anweisung
    die Lager anzuzünden?

    Dass die deutschen Transatlantiker so schnell springen,
    ist ein weiterer Hinweis auf Washington.
    Es geht um die Migrationswaffe.
    Deutschland soll destabilisiert werden.
    Damit es sich nicht vor dem großen Krieg schützen kann.
    Den Washington demnächst gegen China vom Zaun brechen will.

    Ein Alibi-„Warntag“ war alles was Washington erlaubt.
    Damit Berlin hinterher sagen:
    „Wieso? Wir haben euch doch gewarnt.“

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