Berlin. Die gendergerechte Umgestaltung der deutschen Wirtschaftslandschaft schreitet voran. Jetzt hat Bundesfamilienministerin Giffey (SPD) Unternehmen erneut mit Sanktionen gedroht, wenn sie nicht freiwillig ihre Führungsebene weiblicher besetzen. Mindestens ein Viertel der Vorstandsposten soll an Frauen vergeben werden, verlangt Giffey.
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Die Führungsetagen der 188 größten deutschen börsennotierten Unternehmen seien zu 90 Prozent männlich dominiert. 115 Firmen hätten keine einzige Frau im Vorstand, wie eine Auswertung der Organisation „Frauen in die Aufsichtsräte“ (Fidar) zeige.
Einige Unternehmen würden nicht an einer weiblicheren Spitze arbeiten, darunter etwa Heidelberg Cement, Deutsche Wohnen und HelloFresh. Laut den Autorinnen der Studie planen 75 Firmen mit einer Zielgröße von null, was den Frauenanteil betreffe.
Deshalb habe sich die Bundesregierung dazu entschlossen, den Druck auf die Unternehmen zu erhöhen. Die Zeit der Appelle sei vorbei, betonte Fidar-Präsidentin Monika Schulz-Strelow. Firmen, die ohne Frauen planten, sei die „rote Karte“ zu zeigen.
Maßnahmen in Aufsichtsräten zeigten bereits Wirkung. Fast jeder dritte Posten in Aufsichtsräten sei im April weiblich besetzt gewesen. Seit 2016 gibt es eine Frauenquote, nach der Unternehmen solange Frauen in den Aufsichtsrat berufen müssen, bis mindestens ein Anteil von 30 Prozent erreicht ist. (rk)
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