Auswärtiges Amt sieht Prestigeverlust in der Corona-Krise: „Das Autoritäre gewinnt an Kraft“

5. April 2020
Auswärtiges Amt sieht Prestigeverlust in der Corona-Krise: „Das Autoritäre gewinnt an Kraft“
International
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Foto: Symbolbild

Berlin. Das Auswärtige Amt macht sich Sorgen: aber nicht über das völlig desolate Krisenmanagement im eigenen Land, sondern darüber, daß Länder wie China mit ihrer erfolgreichen Bekämpfung der Corona-Ausbreitung vielleicht punkten können. Michael Roth (SPD), Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, argwöhnte jetzt dem „Handelsblatt“ gegenüber, die aktuellen chinesischen Hilfen seien „selbstverständlich kein Akt reiner Nächstenliebe“.

China hatte zuletzt Atemmasken und andere Hilfsgüter in von der Coronavirus-Pandemie besonders betroffene EU-Staaten geliefert.

Roth sagte, daß sich Europa in einem Wettkampf der Systeme befinde: „Seit Jahren versuchen autoritäre Regime systematisch, die westlichen Demokratien, unsere offenen, liberalen und pluralen Gesellschaften zu diskreditieren.“ Den Europäern gelinge es zu selten, „positive Bilder der eigenen Solidarität“ zu generieren, kritisierte Roth. Es gehe „um die Selbstbehauptung Europas und europäischer Werte in einer Welt, in der das Autoritäre an Kraft gewinnt und die Demokratie massiv unter Druck gerät“. (se)

Wer für die Krise gewappnet sein will, findet hier Informations- und Ausrüstungsmaterial:

https://netzladen.lesenundschenken.de/krisenbereit/

2 Kommentare

  1. Armin sagt:

    In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten und besonders in Krisenzeiten zeigen sich die Schattenseiten dieser offenen und viel zu liberalen Gesellschaft, in der die Politik nicht mehr den Wohlstand für das eigene Land und die eigenen deutschen Bürger erhalten und mehren will, sondern diesen Wohlstand (Also unsere Steuergelder und unser Erspartes) viel zu großzügig verteilt an andere Länder und deren Bewohner (Als wenn es unsere Schuld wäre, dass die wirtschaftlich wenig zustande kriegen), Banken und nicht demokratisch gewählte NGO’s, die immer über unser Leben bestimmen wollen.
    Unsere Politik wird zunehmend mehr von irgendwelchen Minderheiten bestimmt, während die breite Masse nie gefragt worden ist, ob sie diese offene und liberale Gesellschaft Überhaupt will.
    Andere Länder mögen nicht so offen und tolerant sein – vielleicht ja deshalb, weil sie in ihrem Land und ihrer Gesellschaft nicht solch ein Chaos, sondern Ruhe und Ordnung haben wollen?

  2. Mark sagt:

    Den Satz, wonach es den Europäern selten gelänge, „positive Bilder der eigenen Solidarität zu generieren“ muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. Die haben es scheinbar nötig, sich über „autoritäre Regimes“ zu mokieren, wohl hauptsächlich deswegen, um ihre eigene Selbstdarstellung einer angeblich freieren Weltsicht besser zu vermarkten.
    An ihrem Wert gegenüber dem eigenen Volk, DARAN sollen sich Politiker tatsächlich messen lassen. Das würde ihnen dann auch so etwas wie Achtung und Wertschätzung einbringen, und zwar auch weit über ihre Landesgrenzen hinaus.

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