Stuttgart. Nachdem jüngst bereits die Bundespolizei ihre Anforderungen an Bewerber abgesenkt und die Beherrschung der Rechtschreibung für nicht mehr so wichtig erklärt hat, schloß sich jetzt auch Baden-Württembergs Grünen-Ministerpräsident Kretschmann dieser Linie an. Rechtschreibung gehöre nicht zu den „großen, gravierenden Problemen der Bildungspolitik“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Es gebe „kluge Geräte“, die Grammatik und Fehler korrigierten.
Allerdings räumte Kretschmann ein: „Jeder Mensch braucht ein Grundgerüst an Rechtschreibkenntnissen.“
Widerspruch erntete Kretschmann von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Ihrer Ansicht nach bedürfe es wieder eines deutlichen Bekenntnisses zur Rechtschreibung, gerade im medialen Zeitalter. In den Schulen müsse wieder die Bedeutung dieser Schlüsselqualifikation vermittelt werden.
Seit dem Schuljahr 2018/19 gibt es in Baden-Württemberg mehr Deutschstunden in den Grundschulen. Außerdem können Rechtschreibfehler in allen Fächern in die Benotung der Schüler einfließen.
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