Triest. Die italienische Region Friaul-Julisch Venetien will neue Wege bei der Abwehr Illegaler gehen. Künftig sollen Fotofallen an der Grenze zu Slowenien zum Einsatz kommen, um die illegale Einwanderung zu bekämpfen. Die Behörden der Region beklagen eine Zunahme bei der Zahl der Migranten, die über die Balkanroute nach Italien zu gelangen versuchen.
„Wir sind zum Erwerb von Fotofallen bereit, die wir auf den Wegen unweit der Grenze aufstellen wollen, um illegale Einwanderer aufzuspüren“, erklärte Pierpaolo Roberti, der für Sicherheit und Einwanderungspolitik zuständige Abgeordnete im Regionalparlament. „Mit diesem optischem Erkennungssystem können die Sicherheitskräfte gezielter handeln und Migranten nach Slowenien abschieben“, sagte Roberti.
Der Abgeordnete erklärte, Fotofallen seien nicht kostspielig. Mit einer Software seien sie in der Lage, Menschen zu lokalisieren. Auch der Einsatz von Drohnen bei der Suche von Geflüchteten im Karstgebiet bei Triest schlossen die friaulischen Regionalbehörden nicht aus.
Natürlich sehen sich Gutmenschen und Zuwanderungs-Lobbyisten zu heftiger Kritik veranlaßt. „Roberti will Fotofallen einsetzen, die man zur Lokalisierung von Bären und Wildschweinen nutzt. Bald wird er sogar den Einsatz von Satelliten vorschlagen, um Migranten aufzuspüren“, kommentierte etwa der sozialdemokratische Abgeordnete des Regionalparlaments Diego Moretti. Auch der Linksparlamentarier Nicola Fratoianni beschuldigte die Region Friaul, Einwanderer wie Wildtiere jagen zu wollen.
Triest ist die letzte Station der sogenannten Balkanroute, die Migranten von Griechenland nach Mitteleuropa führt. Laut Schätzungen sollen 2019 14.000 Migranten über diese Route nach Italien gelangt sein, das sind doppelt so viele wie 2018. (mü)