Washington/Bagdad. Nach der Ermordung des iranischen Generals Soleimani bei einem amerikanischen Drohnenangriff am Freitag kommt Bewegung in die ohnehin fragile Sicherheitsarchitektur des Mittleren Ostens. Nach der Tötungsaktion auf dem Flughafen von Bagdad hat das irakische Parlament eine Resolution verabschiedet, die den Abzug der US-Truppen aus dem Land fordert.
Allerdings dementierte das US-Verteidigungsministerium am Montag internationale Medienberichte über einen geplanten Rückzug aus dem Irak. Es gebe keine Entscheidung für einen Abzug aus dem Irak, wurde Verteidigungsminister Mark Esper nach Angaben des Pentagon zitiert.
Zuvor hatten mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf einen Brief des Generals der US-Marineinfanterie, William Seely, berichtet, die US-geführte Anti-IS-Militärkoalition wolle aus dem Irak abziehen. „Wir respektieren Ihre souveräne Entscheidung, unseren Abzug anzuordnen“, soll Seely in einem Brief an die irakische Armeeführung geschrieben haben. Ein Vertreter der US-Streitkräfte und ein Vertreter des irakischen Militärs bestätigten der Nachrichtenagentur AFP die Echtheit des Schreibens.
US-Präsident Trump weist den geplanten Abzug aus dem Irak allerdings mit Nachdruck zurück und drohte dem Irak „sehr große“ Sanktionen an, sollte Bagdad die US-Truppen tatsächlich des Landes verweisen. (mü)
Bildquelle: Flickr/U.S. Army Photo by Lacey Justinger, 7th Army Training Command/CC BY 2.0