Athen. Die nächste „Flüchtlings“-Krise kündigt sich an: die griechische Regierung erwartet für das kommende Jahr rund 100.000 über die Türkei kommende Migranten auf den griechischen Inseln. „Die Krise ist aktuell, und sie ist gravierend“, sagte der Regierungsbeauftragte für die Erstaufnahme von Flüchtlingen, Manos Logothetis, gegenüber deutschen Zeitungen. Er kündigte an, daß sein Land 2020 von den Inseln 10.000 Asylsuchende in Richtung Türkei abschieben wolle.
Dafür wolle man zusätzliche 270 Asyl-Entscheider einstellen. Zudem würden neue Erstaufnahmelager auf jenen fünf Inseln gebaut, die die größte Last der Migrationsbewegung tragen.
Seit Monaten kommen unzählige „Flüchtlinge“ über die Türkei auf die Inseln in der Ägäis. Die Lage in den völlig überfüllten Registrierlagern gerät zunehmend außer Kontrolle, die Zustände dort sind oft katastrophal.
Nach jüngsten Angaben des zuständigen Ministeriums in Athen harren in den Lagern der Inseln mehr als 41.000 Menschen aus. Das ist die höchste Zahl seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspakts im März 2016. Noch im April waren es erst 14.000 Migranten. (mü)
Wir müssen endlich von weltweiten Völkerwanderungen aus den armen Ländern in die Wohlstandsländer sprechen.
Ich kann das Wort Flüchtling nicht mehr hören und dann müssen wir uns darauf besinnen, dass wir unsere noch funktionierenden Solidargemeinschaften schützen müssten. Das sehe ich als eine Pflicht an, die wir uns und unseren Nachkommen schuldig sind.