Wegen Darstellung der Krim: Computerhersteller Apple zwischen den Stühlen

6. Dezember 2019
Wegen Darstellung der Krim: Computerhersteller Apple zwischen den Stühlen
International
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Foto: Symbolbild

Cupertino (Kalifornien)/Moskau. Der Technologie-Konzern Apple sieht sich seit kurzem in der Kritik, weil seine Karten- und Wetter-Apps die Krim als russisches Staatsgebiet anzeigen. Das ist allerdings völlig korrekt, denn im Rahmen eines Referendums im März 2014 haben sich weit über 90 Prozent der Krim-Bevölkerung für einen Anschluß an Rußland entschieden.

Der Westen und die Ukraine erkennen den Krim-Anschluß von 2014 allerdings nicht an. Apple verteidigt die Darstellung durch die hauseigenen Apps und erklärte jetzt, die Darstellung der Krim als russisches Hoheitsgebiet erfolge nur bei einer Betrachtung der Karten von russischem Gebiet aus, wo dies gesetzlich verlangt werde.

„Wir prüfen genauer, wie wir mit umstrittenen Grenzverläufen in unseren Diensten umgehen, und könnten als Folge in der Zukunft Änderungen vornehmen“, stellte ein Apple-Sprecher jetzt in Aussicht. Zuvor teilte das Unternehmen mit, daß sich Apple entschlossen habe, der russischen Verfassung zu entsprechen. Russischen Nutzern werde die Halbinsel Krim in der Wetter- und Karten-App deshalb als Teil Rußlands angezeigt.

Laut Medienberichten gingen mehrmonatige Verhandlungen zwischen Apple und dem russischen Parlament voraus. Bereits im April hatten das russische Unterhaus und Apple-Vertreter vereinbart, Fehler in der Darstellung der Krim-Zugehörigkeit auf den Landkarten zu beseitigen.

Apple steckt allerdings in der Klemme, weil die USA neben der EU gegen Rußland Sanktionen verhängt haben. Unternehmen, die Rußland in der Krim-Frage entgegenkommen, werden oft mit Sanktionen bestraft. (mü)

Ein Kommentar

  1. Mike Hunter sagt:

    Ja, so ist das auf dem Gebiet des „viel Geld verdienen“! Wasch mir den Buckel, aber mach mich nicht nass! Das gleiche Problem haben die Äppler mit China, Indien, Pakistan und Marokko z.b. Ach macht das Spaß zuzusehen wie die sich alle winden.

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