Wien. Bei den österreichischen Freiheitlichen wird über interessante künftige Entwicklungen spekuliert. Während ein Parteiausschluß des früheren FPÖ-Chefs Strache wahrscheinlicher wird, denkt dieser laut über eine eigene Partei-Neugründung nach.
Ein solches Projekt sieht ein langjähriger Weggefährte Straches, FPÖ-Urgestein Andreas Mölzer, kritisch. Mit ihm sprach jetzt die „Kronen“-Zeitung. „Tatsache ist, daß Strache mit einer eigenen Liste schon so seine fünf bis sechs Prozent hätte, die ihn wählen würden“, spekuliert Mölzer. Auch daß sich Strache nach seinem umstrittenen Auftritt bei einer Raucher-Demo motiviert gefühlt habe, ein Posting zu veröffentlichen, kann Mölzer nachvollziehen. „Auch ernszunehmende Meinungsforscher und Berater sagen ihm voraus, daß er einige Prozent bei der Wien-Wahl [2020] schaffen könnte.“
Dennoch hält Mölzer das Vorhaben einer Partei-Neugründung für wenig aussichtsreich: „Trotzdem weiß Strache, daß alle bisherigen Abspaltungen vom Liberalen Forum bis zum BZÖ jämmerlich gescheitert sind. Was Gutes würde er sich damit nicht tun.“ Fest steht für Mölzer außerdem, daß Strache der FPÖ damit erheblichen Schaden zufügen würde. (mü)