Berlin. Muslimische Imame müssen künftig Deutschkenntnisse vorweisen, ehe sie in Deutschland arbeiten dürfen. Eine entsprechende Vorlage verabschiedete jetzt das Bundeskabinett. Jetzt muß der Bundestag noch zustimmen.
Die Sprachanforderungen sollen die Integration fördern, erklärte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). „Dies gilt umso mehr, wenn Geistliche für viele andere Zuwanderer Bezugs- und Orientierungspunkt sind.“
Die Bundesregierung setzt damit eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag um. Darin heißt es: „Wir erwarten, daß Imame aus dem Ausland Deutsch sprechen.“ Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sollen die Sprachanforderungen für Prediger aller Religionen gelten – also nicht nur für muslimische Imame, sondern etwa auch für katholische Priester.
Der Kabinettsbeschluß sieht vor, daß Prediger in Zukunft hinreichende Deutschkenntnisse nachweisen müssen, um einen Aufenthaltstitel zur Ausübung der religiösen Beschäftigung erhalten zu können. Während einer Übergangszeit soll zunächst der Nachweis einfacher Deutschkenntnisse genügen. (rk)
Bildquelle: Flickr/Metropolico.org/CC-BY-SA-2.0
Wieso erst jetzt?