Moskau/Ankara/Damaskus. Während westliche Sensationsmedien voreilig türkisch-syrische Scharmützel an der gemeinsamen Grenze in Nordsyrien herbeiphantasieren, ist in Wahrheit genau das Gegenteil richtig: der syrische Präsident Assad zeigte sich jetzt erfreut über die türkisch-russische Vereinbarung über gemeinsame Patrouillen im Grenzgebiet, die zudem einen geregelten und dauerhaften Abzug der kurdischen YPG garantieren sollen. Damit habe Rußland der Türkei Einhalt geboten und nicht nur den USA den Weg abgeschnitten.
Auch der Internationalisierung der Krisenregion, die Deutschland vorgeschlagen habe, erteilte Assad bei dieser Gelegenheit im syrischen Staatsfernsehen eine Absage.
„Das Abkommen ist vorübergehend, nicht dauerhaft. Es ist ein positiver Schritt, (…) der die Schäden vermindert“, sagte der syrische Regierungschef. Beim Vorschlag von Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer sei es darum gegangen, die Sicherheit in der Region unter internationaler Schirmherrschaft wieder herzustellen, sagte Assad. Damit wäre verfestigt worden, daß das Gebiet außerhalb der Kontrolle des syrischen Staates liege und das Land geteilt bleibe.
Bisher stellte sich allerdings kein Land hinter den Plan, den Kramp-Karrenbauer bei einem NATO-Treffen vorgestellt hatte. (mü)