New York. Knapp drei Monate nach dem Tod des US-Millionärs Jeffrey Epstein werden erneut Zweifel an seinem offiziell erklärten Selbstmord laut. Die Beweise deuteten eher darauf hindeuten, daß der schwerreiche Investmentbanker in seiner Zelle ermordet wurde, erklärte ein von Epsteins Bruder engagierter Top-Pathologe jetzt. Michael Baden, der in seiner Karriere mehr als 20.000 Autopsien durchgeführt hat, widerspricht damit dem offiziellen Befund der Behörden, wonach Epstein sich im August in seiner Zelle im Hochsicherheitsgefängnis erhängt haben soll.
Epsteins Verletzungen deuteten vielmehr auf einen Tod durch Erwürgen hin, sagte der frühere New Yorker Gerichtsmediziner, der bei der Autopsie anwesend war, dem Sender Fox News. Mehrere Brüche in Epsteins Hals, insbesondere des Zungenbeins und an beiden Seiten des Schildknorpels, seien „sehr ungewöhnlich für Selbstmord“.
In 50 Jahren Tätigkeit habe er nicht gesehen, daß bei einem Suizid durch Erhängen diese drei Brüche aufgetreten seien, so der 85jährige, der laut „Daily Mail“ bereits an Fällen von höchster Brisanz gearbeitet hat. Insgesamt habe Baden in seiner Karriere mehr als 20.000 Autopsien vorgenommen.
Badens Aussagen stützen auch die Theorie von Epsteins Anwälten und seinem Bruder, die den offiziellen Befund der Gerichtsmedizin anzweifeln.
Die Chefin der New Yorker Gerichtsmedizin, Barbara Sampson, blieb allerdings bei ihrer Einschätzung. Die gerichtsmedizinische Untersuchung sei „gründlich und vollständig“ gewesen, erklärte sie. „Es gibt keinen Grund für eine zweite medizinische Untersuchung durch unsere Behörde.“
Bereits unmittelbar nach Epsteins Tod wurden Zweifel an einem Suizid laut. So wurde spekuliert, er sei ermordet worden, damit er keine kompromittierenden Informationen über einige seiner prominenten Bekannten preisgeben konnte. Epstein war in den USA wegen verschiedener Sexualverbrechen angeklagt. Vor allem aber hatte er gute Kontakte zu zahlreichen Politikern und Prominenten. Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell mißbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Eine Reihe von Frauen in den USA erhebt schwere Vorwürfe, denen zufolge Epstein sie auch an Freunde und Bekannte als „Sexsklaven“ weitervermittelt habe. (mü)
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