Moskau/Ankara. Nach dem Abzug der US-Truppen aus dem nordsyrischen Konfliktgebiet hat Rußland die Moderation des aktuellen Konflikts übernommen. Kremlchef Putin hat – auf türkische Initiative hin – bereits am Dienstag mit dem türkischen Präsidenten Erdogan telefoniert. In einem offiziellen russischen Pressecommuniqué heißt es dazu: „Hervorgehoben wurde die Notwendigkeit der Verhinderung von Konflikten zwischen Einheiten der türkischen Armee und den bewaffneten Kräften der syrischen Regierung.“
Kremlchef Putin sprach in diesem Zusammenhang auch das IS-Problem an. „Rußlands Staatschef hält es für unzulässig, daß die entstandene Situation von Mitgliedern der Terrororganisationen, darunter auch des IS, ausgenutzt wird, die bis dahin von bewaffneten kurdischen Einheiten bewacht werden“, heißt es in der Mitteilung.
Die beiden Staatschefs plädieren für den Prozeß einer politischen Regelung in Syrien und beabsichtigen laut der Kreml-Mitteilung, ein Verfassungskomitee unter der Ägide der UNO gegen Ende Oktober in Genf miteinzuberufen. Unter anderem bestätigten sie ihre Verpflichtung zur Gewährleistung der territorialen Integrität Syriens.
Putin lud seinen türkischen Amtskollegen an den nächsten Tagen zu einem Arbeitsbesuch nach Rußland ein. Die Einladung wurde angenommen. (mü)