Athen. Griechenland leidet derzeit unter einer akuten „Flüchtlings“krise. Gegenwärtig befinden sich mehr als 80.000 Migranten im Land, wie die Sprecherin der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Griechenland, Christine Nikolaidou, im Gespräch mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA mitteilte.
Rund 31.000 davon leben auf den griechischen Inseln, die Camps dort sind heillos überfüllt. Seit Juli steigen die Ankünfte massiv. Waren es in den Monaten davor noch zwischen 2.000 und 2.500 Migranten, die aus der Türkei nach Griechenland übersetzten, betrug die Zahl der Ankünfte im Juli 5.000, im August 8.000. Im September zählten die IOM und das UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) über 10.000 Migranten. Ein Großteil von ihnen kommt aus Afghanistan. Insgesamt kamen in den ersten neun Monaten des Jahres bereits mehr Migranten als im ganzen Vorjahr (2018: 32.494).
Mit Sorge verfolgt man beim IOM die aktuellen Ereignisse im Norden Syriens, wo die türkische Armee seit wenigen Tagen gegen Kurden und Terroristen vorgeht. Ob die türkische Militäroffensive Auswirkungen auf die Situation in Griechenland haben werde, will die IOM im Augenblick noch nicht beurteilen. Einige Hilfsorganisationen ebenso wie die Vereinten Nationen warnten jedoch bereits vor Massenvertreibungen und vermehrten Fluchtbewegungen. (mü)