Wien. Der „Bild“-Journalist Peter Ronzheimer hat dem österreichischen Ex-Kanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz eine Biographie gewidmet und sie passenderweise einen Tag vor der Nationalratswahl veröffentlicht. Darin mischt sich Ronzheimer ziemlich unverblümt in die österreichische Politik ein und glaubt Kurz und seine Wähler etwa mit Feststellungen wie dieser belehren zu müssen:
„Wer mit der FPÖ koaliert, sitzt am Ende mit rechtsextremen Spinnern, Putin-Freunden und Ausländerfeinden am Tisch. Es paßt nicht zum Menschen Sebastian Kurz.“ Oder auch: „Eine erneute Koalition mit der FPÖ wäre zum Schaden Österreichs.“
Ronzheimer geht davon aus, daß Kurz die Nationalratswahl am Sonntag gewinnt. Daß der ÖVP-Politiker trotz der Ibiza-Affäre aber ein erneutes Bündnis mit der FPÖ nicht ausschließen möchte, hält er für gefährlich, wie er am Samstag in der „Bild“ dozierte: „Zum zweiten Mal darf er diesen Riesen-Fehler nicht machen!“ Und weiter: „Eine Neuauflage NACH ‚Ibiza-Gate‘ würde einen Sturm der Entrüstung auslösen. Und große Sorgen!“
Nicht nur bei der FPÖ stoßen Ronzheimers Belehrungen auf wenig Gegenliebe. FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky hat bereits reagiert. Für ihn stellen die Ansichten des Kurz-Biografen den „Gipfel der Einmischung“ aus dem Ausland dar. (mü)