Berlin. Die Deutsche Bahn wird zwar immer unpünktlicher, und für dringend notwendige Investitionen in die Infrastruktur fehlen ihr Miliarden Euro – für einen fragwürdigen Design-Gag, der ebenfalls viel Geld kostet, sind aber offenbar die Mittel vorhanden.
Der Bundesrechnungshof warnt in einem aktuellen Bericht vor einer Finanzierungslücke von fast drei Milliarden Euro bis zum Jahresende. Die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens sei „besorgniserregend“, zitierten Medien aus dem Bericht. Die Bahn mache 1,5 Milliarden Euro mehr Schulden als vom Bund erlaubt. Schon zum 30. Juni hatte die Deutsche Bahn die vom Haushaltsausschuß des Bundestages festgelegte Obergrenze an Schulden für Ende 2019 überschritten.
Das hindert das Bahn-Management aber nicht, sich mit einer fragwürdigen Design-Kampagne an der allgemeinen Klima-Hysterie zu beteiligten – alle 280 ICE-Züge sollen nämlich, teilte die Bahn jetzt mit, an der Zugspitze und am Ende einen grünen Streifen aufgemalt bekommen, die üblichen roten Streifen sollen dort überpinselt werden. Die restlichen Wagen sollen den roten Streifen behalten.
In einer Pressemeldung der Bahn heißt es dazu: „Die Deutsche Bahn (DB) macht ihre Rolle als Umweltvorreiter auf ihren Zügen sichtbar und verändert dafür das Außendesign ihrer rund 280 ICE-Züge. (…) Ein zusätzliches grünes Stecker-Symbol zeigt, dass alle Fernverkehrszüge mit 100 Prozent Ökostrom unterwegs sind.“
Der Design-Blog „dt“ stellt der Kampagne ein vernichtendes Zeugnis aus – der grüne Streifen sei „weniger Etikettenschwindel als vielmehr visuelle Geschmacklosigkeit“, urteilt der Blog. (se)
Bildquelle: Wikipedia/Sese_Ingolstadt, Rechte: CC BY-SA 3.0-Lizenz
Warum nicht blau , die Farbe für geistige Entwicklung.