Brüssel. Die NATO treibt die Militarisierung des Weltraums voran. Bei einem Treffen der NATO-Verteidigungsminister diese Woche soll erstmals eine Weltraum-Strategie beschlossen worden, die zum Beispiel Angriffe auf strategisch wichtige Satelliten oder einen Einsatz von Waffen im All vorsieht.
„Es ist wichtig, daß wir auch im Weltraum wachsam sind“, erklärte NATO-Generalsekretär Stoltenberg in Brüssel. Die NATO könne zu einem Schlüsselforum für den Austausch von Fähigkeiten und Informationen werden.
Ende des Jahres könnte die NATO den Weltraum dann sogar zu einem eigenständigen Operationsgebiet erklären. Damit würden zusätzliche Ressourcen bereitgestellt und mögliche Angriffe aus dem Weltraum so behandelt wie bisher solche am Boden oder im Luft-, See- oder Cyberraum.
Zuletzt hatte die NATO 2016 den Cyberspace zum eigenständigen Einsatzgebiet erklärt. In NATO-Kreisen wird unter anderem darüber nachgedacht, ob Teile des zu erneuernden luftgestützten Frühwarn- und Leitsystems „Awacs“ in Zukunft ins All verlagert werden könnten. Die Weltraum-Strategie des Bündnisses sei nicht das Ende, sondern erst der Anfang, wurde ein NATO-Experte im Vorfeld des Ministertreffens zitiert. (mü)