Washington. Das gefällt den Transatlantikern natürlich gar nicht: ein Expertenteam der US-Denkfabrik „Atlantic Council“ hat die Einstellung der Mitteleuropäer gegenüber Rußland und den USA erforscht und eine „beunruhigende“ Tendenz festgestellt: eine „negative Wahrnehmung der Vereinigten Staaten“.
Ein entsprechender Bericht unter dem Titel „Die Vereinigten Staaten und Mitteleuropa: gemeinsame Aufgaben für das zweite Jahrhundert“ („The United States and Central Europe: Tasks for a Second Century Together“) wurde jetzt auf der Webseite der Organisation veröffentlicht.
Demnach hat sich die Einstellung der Mitteleuropäer zur NATO seit 2017 zwar verbessert. Hohe Bevölkerunganteile – im Schnitt 23 Prozent – halten die NATO aber gleichzeitig für eine Bedrohung. Es kann nicht ausbleiben, daß die Studie in diesem Zusammenhang den Verdacht äußert, daß diese Einstellung womöglich „auf die russische Desinformation zurückzuführen ist“.
Weiter heißt es: „Noch schlimmer ist die Tatsache, daß eine Mehrheit der Einwohner in Bulgarien und der Slowakei nicht Rußland, sondern die USA als die Hauptbedrohung ansieht“.
So bezeichneten lediglich sieben Prozent der Befragten in Bulgarien Rußland als Bedrohung. 25 Prozent nannten in dieser Hinsicht die USA. In der Slowakei hielten 41 Prozent der Befragten die USA für eine Bedrohung, nur 25 Prozent Rußland. (mü)