London. Die aus der Europawahl in Großbritannien als klarer Sieger hervorgegangene Brexit-Partei setzt auf eine mögliche Neuwahl im Vereinigten Königreich. Falls sein Land die EU nicht endlich am 31. Oktober verlasse, werde die Brexit-Partei alle anderen niederschmettern, sagte Parteichef Nigel Farage am Montag.
„Wir sind nicht nur hier, um die Europäische Union zu verlassen“, sagte Farage. Seine Partei wolle auch die britische Politik fundamental ändern und in London ein Parlament gestalten, das das Land besser widerspiegele, betonte er.
In Großbritannien erhielt die EU-kritische Brexit-Partei mit Abstand die meisten Stimmen (etwa 33 Prozent). Die Konservativen der scheidenden Premierministerin Theresa May wurden von den Wählern hingegen mit nur etwa neun Prozent empfindlich abgestraft. Eigentlich hätte Großbritannien schon am 29. März aus der EU ausscheiden sollen. Doch das Parlament in London konnte sich bisher nicht auf einen gemeinsamen Brexit-Kurs einigen. Die Frist für die Trennung von der Staatengemeinschaft wurde bis zum 31. Oktober verlängert. Die Briten hatten sich in einem Referendum im Juni 2016 mit 52 zu 48 Prozent der Stimmen für den Austritt aus der Europäischen Union ausgesprochen. (mü)
Ob ihm das gut tut?
Bravo. In Deutschland hat niemand diesen Mut – weder ein Politiker, noch eine politische Partei, und schon gar nicht das Wahlvolk.