Tripolis/Moskau. Die russische Außendiplomatie steht möglicherweise vor einer weiteren Ausdehnung ihres Einflusses im Nahen Osten. Jetzt hat der libysche Außenminister Abdulhadi Elhweg Moskau formell aufgefordert, in Libyen einzugreifen und eine Vermittlerrolle im aktuellen Konflikt einzunehmen.
In einem Gespräch mit dem russischen Nachrichtenprotal RT sagte Elhweg wörtlich: „Wir fordern die russische Führung und Präsident Wladimir Putin persönlich auf, friedlich in die Angelegenheiten Libyens einzugreifen.“ Elhweg bezog sich bei seinen Aussagen auf die Vermittlerrolle, die Rußland bereits bei der Beilegung des Syrien-Konflikts im Rahmen der Sotschi-Gespräche spielt.
Gleichzeitig wandte sich der Außenminister mit der Bitte an die internationale Gemeinschaft, nicht mit vorgefertigten Lösungen an die Krise heranzugehen und den Libyern vor keine vorgefertigten Lösungen aufzuzwingen.
In Libyen, das seit dem Sturz des früheren Machthabers Gaddafi von Krieg und Stammeskonflikten heimgesucht wird, befindet sich derzeit der ostlibysche Regionalkommandeur General Haftar mit Truppen auf dem Weg in Richtung Tripolis. Er hat dazu aufgerufen, die Hauptstadt von „Milizen und Terroristen“ zu befreien. Beobachter sehen ihn bereits als künftigen starken Mann im Lande. (mü)
Es besteht Hoffnung, dass das libysche Elend samt der Schleuserei ein Ende findet.
Es ist schon jetzt ein Segen für Europa, dass Russland wieder auf die Beine gekommen ist. Und neben China die Chance für Europa, von der einseitigen Abhängigkeit endlich mal loszukommen.