Wien. Das österreichische „Demokratieradar“ befragte 4.500 Bürgerinnen und Bürger der Alpenrepublik nach ihrer Meinung zur Zukunft Europas – und bekam teils erstaunliche Antworten.
Demnach stimmen 56 Prozent der Österreicher der Aussage „Ich würde mir wünschen, daß es in Zukunft einmal eine Art Vereinigte Staaten von Europa gibt“ sehr oder eher zu. Die höchste Zustimmung gab es dabei mit beinahe 75 Prozent bei Grün-Sympathisanten. Aber auch unter jenen mit FPÖ-Nähe sind es immerhin noch 39 Prozent, die sich eine stärkere europäische Integration wünschen.
Abgefragt wurde auch die Zustimmung zu fünf unterschiedlichen Entwicklungsszenarien für die EU, die erstmals im 2017 vorgestellten „EU-Weißbuch“ als Optionen für die Zukunft der Union präsentiert wurden. Auch hier stimmt – kein Wunder angesichts der medialen Dauer-Beeinflussung – dem europafreundlichsten Szenario „Die Mitgliedstaaten sollen in allen Politikfeldern viel mehr gemeinsam machen und die Zuständigkeiten dafür an die EU übergeben“ mit 57 Prozent die Mehrheit zu. Aber auch hier ist der Anteil der FPÖ-Sympathisanten, die sich mehr Europa wünschen, mit 46 Prozent angesichts der blauen EU-Skepsis erstaunlich hoch.
Der „Öxit“, die Option eines österreichischen EU-Austritt, mit dem die FPÖ im Wahlkampf liebäugelte, findet angesichts solcher Zahlen nur wenig Zustimmung: nur 22 Prozent stimmen der Aussage „Österreich soll aus der EU austreten“ sehr oder eher zu, während 60 Prozent „gar nicht“ zustimmen.
Allerdings: nur 49 Prozent der Befragten sind mit den momentanen Strukturen und Zuständigkeiten der EU zufrieden und halten Verbesserungen für geboten. (mü)