Washington. Das alte Spiel – oder ein neues Hintertürchen für die US-Politik in Nahost? Die USA drohen Syrien erneut mit Vergeltung, sollte das Land den geplanten Abzug des US-Militärs für einen Einsatz von Chemiewaffen ausnutzen. Die USA hätten in dieser Hinsicht ihre Haltung nicht geändert, sagte der Nationale Sicherheitsberater, John Bolton, vor Journalisten auf dem Flug nach Israel.
„Und es gibt absolut keine Änderung in unserer Position, daß jeder Einsatz von Chemiewaffen eine sehr schwerwiegende Antwort nach sich zöge, so wie wir es bereits zweimal getan haben.“ Das Regime des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad solle sich in dieser Frage keiner Illusion hingeben. Die Planung des Abzugs des US-Militärs aus Syrien bedeute keinesfalls, daß die US-Regierung einen Einsatz von Chemiewaffen durch die syrische Führung weniger strikt ablehne.
Die angeblichen syrischen Giftgasangriffe in den letzten Jahren sind allerdings unter Beobachtern extrem umstritten. Nicht wenige Stimmen halten sie für „False flag“-Aktionen, um amerikanischen Aktionen gegen Syrien einen Vorwand zu liefern, wie bereits zweimal geschehen. (mü)