„Der Blender“ – Was steckt hinter dem grünen Bundesvorsitzenden Robert Habeck?

23. November 2018
„Der Blender“ – Was steckt hinter dem grünen Bundesvorsitzenden Robert Habeck?
National
6
Foto: Symbolbild

„ZDF-Politbarometer: Grünen-Chef Habeck verdrängt Merkel – und schießt durch die Decke“, titelt der Münchner Merkur am heutigen Tag. In der traditionellen Umfrage nach den Beliebtheitswerten hat es Robert Habeck tatsächlich geschafft, als Neuling unter die besten Zehn zu kommen und auch noch Kanzlerin Angela Merkel von Platz zwei der beliebtesten Politiker zu verdrängen. Nur an den auf Platz eins befindlichen Wolfgang Schäuble kommt Habeck bislang nicht heran – noch! Doch wer ist dieser für Furore sorgende Robert Habeck eigentlich? Und, sind seine Ziele wirklich so hehr, wie die etablierten Medien uns dies weis machen wollen?

Seit Januar 2018 haben die Grünen eine neue Bundesspitze. Mit Annalena Baerbock (37) und Robert Habeck (48) hat sich dem Anschein nach der realpolitische Flügel durchgesetzt. Das neue Duo wirkt auf geradezu angenehme Weise entspannt und bürgerlich – jedenfalls im Vergleich zum dogmatisch-linken, verbittert-rechthaberischen Typus à la Claudia Roth. So hat der gebürtige Lübecker Habeck ein abgeschlossenes Studium in Philosophie, Germanistik und Philologie, ist promoviert, verheiratet und vierfacher Familienvater. Bei den Grünen wirkt er seit 2002 mit, war 2004 schon Vorsitzender des Landesverbandes in Schleswig-Holstein. Noch bis Ende August amtierte er als Umweltminister im „Jamaika“-Kabinett des nördlichsten deutschen Bundeslandes.

Doch der Grünen-Chef, der stets gekonnt seine „Lässigkeit“ inszeniert, hat es nicht weniger faustdick hinter den Ohren als die bekennenden Antideutschen in den Reihen seiner Partei. Nur weil er sich als Linksliberalen versteht, sind seine politischen Überzeugungen nicht weniger ideologisch geprägt als jene der Deutschland-Verächter und Deutschland-Abschaffer. Davon legen seine Äußerungen in Büchern und Interviews ein beredtes Zeugnis ab. Patriotismus – Ein linkes Plädoyer heißt ein 2010 von Habeck veröffentlichtes Buch, das reichlich Kostproben für die Gesinnung des neuen Mannes an der Spitze der grünen Partei gibt. Und die hat mit Patriotismus, wie er gemeinhin verstanden wird, nicht mal ansatzweise etwas zu tun.

Unter linkem Patriotismus versteht Habeck eine sinnstiftende politische Erzählung, „eine Erzählung, die auf Veränderung setzt, auf Gerechtigkeit und Internationalität“. Es ist ein Patriotismus ohne Vaterland, gleichsam eine komplett entkernte Begriffshülle, die der grüne Intellektuelle nach Gutdünken mit neuen Inhalten füllt. Denn von den „alten“ Inhalten ist er geradezu angewidert. „Patriotismus, Vaterlandsliebe also, fand ich stets zum Kotzen. Ich wußte mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht.“ So lautet das wörtliche Bekenntnis Habecks in seinem Buch, womit er sich in bewährter grüner Tradition befindet. Und mit dieser Gesinnung ist er selbstverständlich auch für angebliche „Konservative“ und „Liberale“ koalitionsfähig, was wiederum tief blicken läßt.

Und nun der 180-Grad-Schwenk? Im Juli unternahmen Habeck und Baerbock eine politische Reise durch Deutschland, die sie unter das Motto „Des Glückes Unterpfand“ gestellt hatten. Stationen unter anderem: das Hermannsdenkmal, die Frankfurter Paulskirche, die Leipziger Schauplätze der friedlichen Revolution. Im Buch von 2010 hatte er noch geschrieben, daß „Deutschlands Geschichte über weite Strecken eine der Barbarei war“, jetzt will er die guten, also die für seine Zwecke und Ziele nützlichen Seiten dieser Geschichte entdecken. 2018 heißt es in seinem Blog, daß diese Geschichte „eben auch eine Geschichte des Kampfes für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit und gegen Despotismus“ gewesen sei. Das sind die Ansatzpunkte für das neue grüne Projekt.

Habeck sei „ein Konvertit in Sachen Deutschland“, hieß es bei Focus Online in einem Beitrag über die Reise. Gründlicher kann man die Sache nicht mißdeuten. Worum es tatsächlich geht, hat der Grünen-Chef ja ganz offen mitgeteilt: Man dürfe „die Deutungshoheit über dieses Land, darüber, wer wir sind, nicht den Rechten überlassen“. Also müssen Begriffe, Symbole, Bilder so umgedeutet werden, daß sie mit der links-grünen Agenda kompatibel sind. Nicht eine Entdeckungstour, sondern vielmehr eine politische Kaperfahrt ist es, die die Grünen-Spitze da unternommen hat. Daß Heimat für ihn rein gar nichts mit Herkunft, Kultur oder Tradition zu tun hat, machte Habeck noch Anfang Mai in einem ausführlichen Interview mit Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo deutlich.

Für Habeck ist es auch völlig irrelevant, wer in Deutschland lebt. In einem Interview mit Welt Online plädierte er Ende 2017 für „eine Gesellschaft, die nicht ethnisch definiert“ sei. Und ganz in den Fußstapfen der einstigen Grünen-Ikone Joseph „Joschka“ Fischer möchte er lieber heute als morgen die Europäische Union in einen Bundesstaat verwandeln und die Souveränität des früheren Volkes an die Brüsseler Megabürokratie abtreten. Um so heuchlerischer ist es, wenn Habeck nun die Tradition des Freiheitskampfes in unserer Geschichte beschwört. Genau diese Freiheit wird es in einem EU-Superstaat nicht mehr geben. Habeck ein Konvertit? Nie und nimmer. Deutungshoheit als Basis für die grüne Machtergreifung, um dann die links-grüne Ideologie durchzusetzen: Das ist das Ziel. (dr/se)

Dieser Beitrag erschien in der Oktober-Ausgabe des Deutschen-Nachrichtenmagazins ZUERST! Sie interessieren sich für unabhängigen und patriotischen Journalismus? Dann informieren Sie sich noch heute über die Bezugsmöglichkeiten des Deutschen Nachrichtenmagazins ZUERST! Stärken Sie mit Ihrem Abonnement die Stimme für deutsche Interessen! https://lesenundschenken.de/Zeitschriften/Zuerst

Bildquelle: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

6 Kommentare

  1. Berthold S. sagt:

    Die sog. Grünen: eine Verräter-, Verbrecher- und Volkspartei: https://www.heise.de/tp/features/Die-Gruenen-die-groesste-Volkspartei-4229864.html

    Welches „Volk“ wählt solche „Volksparteien“? Ist „Volk“ nur noch ein quantitativer Begriff? Vielleicht passt besser: „Bevölkerungspartei“

  2. Mikki sagt:

    Er ist ein Manipulator. Z.B, Kühltürme von Kraftwerken (beliebtes Argument) verbreiten keine Schadstoffe, es handelt sich nur um Wasserdampf. Usw. usw.

  3. Joachim sagt:

    Dieses Duo ist keinesfalls zu unterschätzen, denn sie sind die Nachkommenschaft der Grünen in Reinkultur, immer noch im grünen Gewande, aber genauso tiefrot darunter und ihr freundliches Gassengesicht sollte nicht darüber hinwegtäuschen, daß es sich auch bei ihnen um marxistische Systemveränderer handelt, denn was brauchbares haben sie ja zumindest der Vita nach nicht gelernt, außer daß man stets neue Studiengänge angefangen hat und dann mit einem promoviert hat um nicht vergeblich die Zeit im Hörsaal abgesessen zu haben und bei den Anforderungen in den heutigen Unis, könnte sogar mein Hund noch einen Abschluß machen, allerdings praktischer Natur und nicht in unnützen Studienfächern, die einem Broterwerb im Wege stehen und das ist ein allgemeines Problem, mit dem ich im Berufsleben mit Akademikern permanent konfrontiert wurde, die von allem was verstehen, nur nicht von Arbeit und deswegen sind sie auch in der Politik gelandet, das ist die Anstalt für schlecht Vermittelbare, aber dafür umso mehr an Agitation und Propaganda interessiert, denn das ist ihre eigentliche Profession, was anderes können sie in der Regel nicht.

    • Bernd Sydow sagt:

      Ich bin überzeugt, daß die übergroße Mehrheit unserer Politiker – sofern sie Akademiker sind – Nicht-MINT-Fächer studiert haben. MINT-Studenten – und das weiß ich aus eigener Erfahrung – können in diesen Fächern nur dann erfolgreich sein, wenn sie – im Gegensatz zu vielen Politikern hierzulande – ihren klaren Verstand und ihr logisches Denkvermögen nicht an der Garderobe abgegeben haben.

    • wilhelm kütt sagt:

      diese Kommentare treffen den nagel in Beurteilung der grünen und ihrer Repräsentanten auf den kopf. gut, daß es noch vernünftig denkende menschen gibt. vielen dank!

  4. Bernd Sydow sagt:

    Man kann dem Grünen-Bundesvorsitzenden Habeck ein gewisses bürgerliches Erscheinungsbild nicht absprechen. Und das ist das Manko vieler deutscher Wähler: Sie treffen ihre Wahlentscheidung nicht nach politischen Inhalten, sondern nach Äußerlichkeiten und Banalitäten. Nicht wenige deutsche Mütter, die eine oder mehrere Töchter haben, hätten ihn sich sicherlich als Schwiegersohn gewünscht.

    Für mich jedenfalls ist Habeck ein typischer Vertreter der „Neuen Bürgerlichkeit“. Im Gegensatz zur traditionellen Bürgerlichkeit, die unserer deutschen Heimat und unserem Land bejahend gegenübersteht, ist die „neue“ antideutsch und multikulturell ausgerichtet. Bei Interviews in den etablierten Medien wird darauf geachtet, daß Habecks Verachtung und die seiner Partei für alles Deutsche – Patriotismus eingeschlossen (Beispiel: Unsere Fußballnationalmannschaft) – nicht zu deutlich zum Ausdruck kommt.

    Habeck bleibt in der Öffentlichkeit stets sachlich und unaufgeregt, wird im Gegensatz zu bspw. Martin Schulz (SPD) nie ausfallend und beleidigend; aber gerade das zeugt von eiskalter Berechnung. Bleibt zu hoffen, daß die deutschen Wählerinnen und Wähler sein wahres politisches Ansinnen durchschauen und künftig auf ihn und seine identitätszersetzende Partei nicht wieder hereinfallen!

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert