Kolonialer Chic: Melania Trumps Tropenhelm bringt politisch Korrekte auf die Palme

9. Oktober 2018
Kolonialer Chic: Melania Trumps Tropenhelm bringt politisch Korrekte auf die Palme
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Washington/Nairobi. Mitunter ist schwer faßbar, welche Probleme Linksliberale umtreiben. Jetzt sieht sich Melania Trump, Frau des US-Präsidenten, allen Ernstes wegen ihrer Kopfbedeckung, die sie auf ihrer ersten Auslandsreise ohne ihren Mann trug, in der Kritik der politisch Korrekten (siehe zum Beispiel: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/auf-afrika-reise-melania-trump-erntet-kritk-fuer-ihre-garderobe-15824747.html). Denn: ihr Hut erinnert angeblich an die Kolonialzeit.

Allerdings: der von westlichen Medien halluzinierte Unmut findet offenbar nur virtuell in den sozialen Medien statt. Dabei ist Ken Opalo, kenianischer Dozent an der Georgetown-Universität in Washington, offenbar noch einer der prominenteren Kritiker, der auf Twitter schrieb: „Um zu verstehen, warum ´Eingeborene´ womöglich Kolonial-Nostalgie nicht begrüßen, muß man nur an der Oberfläche der unvorstellbaren Brutalität und Gewalt des Kolonialismus kratzen.“

Vorwürfe authentischer „Eingeborener“ wurden bislang aber offenbar nicht laut.

Die First Lady machte während ihres kürzlichen Besuches in Kenia unter anderem eine Safari-Tour im Nationalpark von Nairobi. Dabei trug sie eine beige Hose, Stiefel, eine weiße Bluse und einen weißen Tropenhelm. Dieser wurde in der Kolonialära von vielen Europäern in Afrika getragen. In Kenia selbst mokierte sich über die „koloniale“ Kopfbedeckung allerdings niemand. Kenianische Medien berichteten vor allem über Trumps Fütterung von Elefantenbabys bei einer Tierschutzorganisation. (mü)

 

Bildquelle: Official White House Photo by Andrea Hanks/gemeinfrei

4 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Mal abgesehen davon, daß die Empörung der linksangehauchten Politisch Korrekten über den Tropenhelm, den die Gattin des US-Präsidenten bei einer Safari getragen hat, Ausdruck einer schon pathologischen Borniertheit ist – was für eine Kopfbedeckung hätte sie stattdessen denn tragen sollen, etwa eine solche, die die englische Queen bei öffentlichen Auftritten zu tragen pflegt?

    Die Behauptung, der Tropenhelm sei ein Symbol für die Unterdrückung der afrikanischen Neger durch die weißen Kolonialisten, ist in mehrfacher Hinsicht falsch:
    Zum einen waren die Weißen im Gegensatz zu den Negern die afrikanische Sonne nicht gewöhnt, und der Tropenhelm war als Kopfschutz nun mal sehr geeignet.
    Zum anderen ging der Kolonialzeit die Epoche der Entdeckungen voraus, und Entdecker wie bspw. Stanley und Livingstone trugen mit Sicherheit auch einen Tropenhelm.
    Zum weiteren war die Kolonialzeit keineswegs nur von Übel für die Negerstämme – ich denke hier zuvörderst an die Kolonien des deutschen Kaiserreiches (Übrigens: Der „Krieg in Südwest-Afrika“ begann mit Überfällen der Namib und wahrscheinlich auch der Hottentotten auf deutsche Kaufleute und Siedler) -, sondern sie brachte ihnen auch – soweit als möglich – Anklänge einer Zivilisation.

    Und im übrigen: Derartige politisch korrekte Falschbehauptungen tragen gewiß nicht dazu bei, daß die Schwarzafrikaner in ihrer Heimat bleiben, sondern nur Bildung (Schulpflicht!) und konkrete Hilfe bei zukunftsweisenden Perspektiven! Wie wär’s zum Beispiel mit Olympischen Spielen in Schwarzafrika?

    • Bernd Sydow sagt:

      Noch ein kurzer Nachtrag: Daß Tropenhelm und Bluse von Melania Trump weiß sind, hat weder mit Mode noch mit Nostalgie zu tun – die Farbe weiß reflektiert die Sonnenstrahlen nun mal besser als eine dunkle Farbe.

  2. cui bono? sagt:

    Dass einige Sachen aus dieser Zeit auch praktisch sein könnten, weil dem (für Europäer ungewohntem) Klima angepasst, darauf kamen die hirnlosen nicht.
    Die tragen ja lieber Vermummungs-Masken oder rosa Muschi-Kostüme…

  3. akizur sagt:

    Die KOlonialzeit war für die meisten afrikanischen Lánder besser als die Jetztzeit. Welches afrikanische Land hat sich seit seiner Unabhängigkeit verbessert? Keines.
    Es gibt sogar Stimmen von Afrikanern , die nicht im sicheren Westen sitzen, die sich die Kolonialzeit zurückwünschen. Da herrschte mehr Ordnung.

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