Neue Löcher im europäischen Grenzschutz: Serbien schafft Visumpflicht für Iraner ab

21. Juni 2018
Neue Löcher im europäischen Grenzschutz: Serbien schafft Visumpflicht für Iraner ab
International
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Foto: Symbolbild

Belgrad. Schon seit Wochen warnen Experten und Sicherheitsdienste vor einer Wiederbelebung der „Balkanroute“ für „Flüchtlinge“. Jetzt hat Serbien dazu zusätzlich einen wenig zielführenden Beitrag geleistet und die Visumpflicht für Iraner abeschafft. Und das, obwohl Iraner in den ersten vier Monaten 2018 in Österreich an dritter Stelle in Sachen Asylanträge standen.

Im übrigen Europa findet der Schritt Belgrads denn auch wenig Zustimmung. So wird Frode Forfang, Direktor der norwegischen Einwanderungsbehörde, von Medien mit der Feststellung zitiert: „Dieses Vorgehen müssen wir bei der EU anprangern.“ Auch der bosnische Sicherheitsminister Mektic zeigt sich über das serbische Vorgehen nicht erfreut: „Seit sie die Visumpflicht Ende 2017 aufgehoben haben, ist die Zahl der Asylsuchenden aus dem Iran bei uns deutlich gestiegen.“

Genau diese Entwicklung wurde für Europa, das sich ohnehin für einen neuen Asyl-Ansturm rüstet, befürchtet. „Jetzt müssen Flüchtende nicht mehr Tausende Euro zahlen und viele Grenzen überwinden. Sie steigen für wenig Geld in den Flieger und landen direkt in Belgrad. Von hier aus ist es dann nicht mehr weit bis in den Schengenraum“, zitieren Medien einen nicht näher genannten österreichischen Ermittler.

Was zusätzlich für Unruhe bei den Behörden sorgt: im Iran leben derzeit auch weit mehr als eine Million Afghanen – auch sie könnten von der serbischen Visumfreiheit Gebrauch machen. Dabei steht der „Super-GAU“ erst noch bevor: Belgrad plant nämlich, bald auch für Pakistan und Nigeria die Visumpflicht abzuschaffen. (mü)

Ein Kommentar

  1. Dr. W. Schauerte sagt:

    Ich dachte die Südslawen wollten in die EU und Kohle abgreifen. Das hat sich dann erledigt

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