Wien. Die österreichischen Freiheitlichen, die sich in den letzten Wochen mit zahlreichen aufgebauschten „Nazi“-Skandalen konfrontiert sehen, sind wieder einmal eingeknickt und setzen lieber auf Distanzierung. Jetzt geht es um das der FPÖ und den österreichischen Burschenschaften nahestehende Monatsmagazin „Die Aula“. In der ORF-Diskussionssendung „Im Zentrum“ ließ sich der freiheitliche Fraktionschef im Nationalrat, Walter Rosenkranz, zu dem Zugeständnis breitschlagen, daß die FPÖ keine Anzeigen mehr in der „Aula“ schalte.
Auf einen Vorwurf des Vorsitzenden des österreichischen Mauthausen-Komitees, Willi Mernyi, behauptete Rosenkranz, die FPÖ habe schon in den vergangenen Jahren keine Inserate mehr in der „Aula“ geschaltet. Mernyi verwies dagegen auf eine Untersuchung von SOS Mitmensch, wonach es sehr wohl FPÖ-Inserate gegeben habe – und zwar bis ins Jahr 2017. Rosenkranz entgegnete, daß es möglich sei, daß diese Anzeigen von Ortsgruppen stammten: „Von der Bundespartei ist nichts mehr gekommen.“
Rosenkranz räumte ein, daß „Die Aula“ als rechtsextrem und antisemitisch einzustufen sei: „Es sind einige Artikel drinnen gewesen, die das eindeutig darlegen.“ Er ging ausdrücklich auf Distanz zur „Aula“: „Wir sind damit nicht einverstanden, und vor allem (Parteichef, Anm.) Heinz-Christian Strache ist damit nicht einverstanden.“
„Die Aula“ gilt in politisch korrekten Kreisen als „rechtsextrem“. (mü)