Der tiefe Sturz des Giganten: Datenskandal könnte Facebook in den Ruin treiben

26. März 2018
Der tiefe Sturz des Giganten: Datenskandal könnte Facebook in den Ruin treiben
International
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Foto: Symbolbild

Hochmut kommt vor dem Fall: der Datenskandal hat Folgen für Facebook. Ein Exodus großer Unternehmen und Werbekunden ist zu beobachten: Tesla-Chef Elon Musk hat die Facebook-Seiten seiner Unternehmen gelöscht, mehrere große Firmen haben einen Werbeboykott verhängt.

Auslöser des tiefen Falles sind sind aktuelle juristische und Behördenmaßnahmen gegen Facebook wegen des Datenskandals um die die Firma Cambridge Analytica, die – ersichtlich mit Wissen und Zustimmung der Firmenleitung – mindestens 50 Millionen Datensätze von Facebook-Nutzern abgezogen und für Wahlkampfzwecke aufbereitet haben soll.

Für Facebook bedeutet der Datenskandal einen gewaltigen Imageschaden, der sich inzwischen auch finanziell bemerkbar macht. Eine wachsende Zahl von Nutzern kehrt dem sozialen Netzwerk den Rücken. Jüngst rief sogar WhatsApp-Mitgründer Brian Acton – Facebook hatte den Messenger 2014 für 19 Milliarden US-Dollar gekauft – Internetnutzer zur Löschung ihres Facebook-Kontos auf. Auch die Facebook-Aktie stürzte seit Bekanntwerden der Affäre vor rund einer Woche von einem Kurs nahe 150 US-Dollar auf nunmehr knapp über 130 US-Dollar ab.

Ein Ende der Talfahrt ist nicht abzusehen: immer mehr Unternehmen – deren Werbung Facebooks Haupteinnahmequelle ist – kehren dem Zuckerberg-Netzwerk den Rücken. So hat etwa Tesla-Chef Elon Musk die Seiten von SpaceX und Tesla auf Facebook gelöscht. Auch der US-Lautsprecherhersteller Sonos, die deutsche Commerzbank und der Browserhersteller Mozilla haben ihre Geschäftsbeziehungen zu Facebook beendet.

Der Skandal könnte sich für Facebook zu einer handfesten Existenzkrise auswachsen. Wie das IT-Portal „Heise“ berichtet, drohen dem sozialen Netzwerk bei einer Strafe der US-Handelsaufsicht bis zu 40.000 US-Dollar Strafe pro Fall, in dem Daten weitergegeben wurden. Auf die 50 Millionen Betroffen hochgerechnet, wäre so eine Strafe von bis zu zwei Billionen US-Dollar denkbar.

In Deutschland ist Facebook in den letzten Monaten vor allem wegen seiner rigiden und willkürlichen Zensurpraxis in die Negativ-Schlagzeilen geraten. (mü)

 

Bildquelle: Pixabay

 

Ein Kommentar

  1. Claus Ernst sagt:

    Warum wird Facebook aus vielerlei Gründen immer noch als soziales Netzwerk
    bezeichnet ? Auch vor dem aktuellen Skandal wäre die Bezeichnung asoziales
    Netzwerk wesentlich treffender gewesen.

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